Wettbewerb
2023/2024
In der dritten Wettbewerbsrunde drehte sich alles rund um das Thema „Gesellschaft in Bewegung“. Welche Geschichte verbirgt sich hinter einem Umzug zwischen Ost und West? Was bedeutete die Wiedervereinigung für Menschen, die als Gast- oder Vertragsarbeiter/-innen nach Deutschland gekommen waren? Wie veränderten sich politische Strömungen wie die Frauen- oder Umweltbewegung? Die Jugendlichen konnten selbst entscheiden, welche Art von „Bewegung“ sie untersuchen.
Rund 1000 Jugendliche gingen bundesweit auf Spurensuche und mit 211 eingereichten Beiträgen aus allen 16 Bundesländern konnten wir uns über einen neuen Einsenderekord im Wettbewerb freuen! Die Jury wählte 33 Beiträge davon aus und so reisten über 200 Jugendliche im Juni nach Berlin, um ihren Preis entgegenzunehmen.
Der Wettbewerb in Zahlen
Mit einem Klick auf die Deutschlandkarte könnt ihr euch durch die einzelnen Bundesländer klicken und bekommt eine Übersicht über alle Beiträge und Schulen!
Preisverleihung
Am 10. Juni 2024 war es soweit, 33 Preisträgergruppen wurden im Bundesministerium für Verkehr und Digitales feierlich ausgezeichnet! 200 Jugendliche und ihre Projektbegleitungen reisten aus ganz Deutschland nach Berlin. Die Verleihung fand in Anwesenheit von Staatsminister Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, und weiteren Jurymitgliedern statt. Die Moderation übernahm Mirko Drotschmann – den meisten durch YouTube wahrscheinlich besser bekannt als MrWissen2go – und für die Musik sorgte Brenda Blitz.
Den Stream könnt ihr auch im Nachgang noch anschauen!
Fotos der Preisverleihung
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Schülerinnen und Schüler aus der sorbischen Lausitz gewannen einen 1. Preis und erhielten ihre Urkunde von Staatsminister Carsten Schneider.
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Die Preisträgerinnen freuen sich über ihre Platzierung.
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Preisträger und Preisträgerinnen posieren mit Mirko Drotschmann, besser bekannt als Mr. Wissen2go, und dem Ostbeauftragten, Casten Schneider, auf der Bühne.
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Alle Gruppen, die einen 3. Preis gewannen, versammelten sich auf der Bühne.
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Tessniem Kadiri moderierte das Vorprogramm bei der Preisverleihung.
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Brenda Blitz sorgte mit Tänzerinnen im Gepäck für eine super Stimmung.
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Mirko Drotschmann im Gespräch mit den Jurymitgliedern Barbara Richter und Dennis Chiponda.
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Katharina Hochmuth von der Bundesstiftung Aufarbeitung bei der Übergabe eines 1. Preises.
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Mirko Drotschmann mit zwei Jugendlichen, die mit ihrem Projekt über die Abfallwirtschaft in der DDR einen 2. Preis gewannen.
Preisträgerprojekte
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Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit den Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die sorbische Minderheit in der Lausitz.
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In diesem Beitrag beschäftigten sich die Jugendlichen mit dem Schicksal des „letzten Mauertoten“ Chris Gueffroy und arbeiteten die gesellschaftlichen und juristischen Folgen seines Todes in einem Theaterstück auf.
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Wie war es als ostdeutsche Frau in den 1990er-Jahren nach Westdeutschland zu ziehen und sich ein neues Leben aufzubauen? Diese und weitere Fragen werden in diesem Beitrag untersucht.
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Vier ganz unterschiedliche Projekte wurden mit einem zweiten Preis ausgezeichnet.
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26 Projekte erhielten einen 3. Preis.
Infovideo
Jurymitglieder

Maithu Bùi
„Am meisten freue ich mich bei der Juryarbeit im Jugendwettbewerb darauf, wie Jugendliche auf ihre Gegenwart Bezug nehmen und welche Vorstellungen sie von einer gerechten Zukunft haben.“

Barbara Richter und Lukas Greven
„Am meisten freue ich mich bei der Juryarbeit im Jugendwettbewerb darauf, zu sehen, welche historische Zugriffe Lernende aus der ganzen Bundesrepublik auf das durchaus komplexe Thema gewählt haben: Welche Fragen stellen sie? Wo recherchieren sie? Welche Urteile fällen sie? Dabei bin ich auch gespannt, inwiefern kreative Einreichungsformen den Lernenden helfen, ihre historischen Erkenntnisse ansprechend und überzeugend darzustellen.“ (Lukas Greven)

Anna Kaminsky
„Ich bin immer wieder beeindruckt, wie kreativ und zugleich ernsthaft sich die jungen Leute mit einer Zeit beschäftigen, die für uns Teil unseres Lebens war, für sie aber weit zurück liegt. Und wie es ihnen gelingt, diese Zeit lebendig werden zu lassen.“

Thomas Großbölting
„Wir sollten uns heute mit den gesellschaftlichen Umbrüchen und Bewegungen seit 1989/90 beschäftigen, nur selten in der deutschen Geschichte auf so viel Freiheitswille und Mut eine so große Unzufriedenheit folgte: Ob und wie die Beseitigung der SED-Diktatur – dieser Riesenschritt zu Demokratie und Freiheit! – mit dem verbreiteten Frust über die politische Kultur heute zusammenhängt, ist eine ebenso spannende wie wichtige Frage.“

Andreas Wessel-Terharn
„Wir sollten uns heute mit den gesellschaftlichen Umbrüchen und Bewegungen seit 1989/90 beschäftigen, weil die damaligen Ereignisse bis heute nachwirken und die Einstellungen vieler Menschen prägen, und sich so auch auf die derzeitigen politischen Einstellungen und Verhaltensweisen auswirken. Deswegen ist es wichtig sich mit den damaligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen zu beschäftigen. Nur so können wir die Ursachen für heutige Ängste zu verstehen und diesen begegnen.“

Finn Krause, Leopold Protzen und Alena Schuster
„Am meisten freuen wir uns bei der Juryarbeit im Jugendwettbewerb darauf, in den Diskurs mit den anderen Jurymitgliedern zu treten und ihre vielfältigen Perspektiven kennenzulernen. Besonders interessieren uns dabei die verschiedenen Lösungsansätze der teilnehmenden Teams, die den kreativen Endergebnissen zugrunde liegen.“

Stefan Tarnow
„Wir sollten uns heute mit den gesellschaftlichen Umbrüchen und Bewegungen seit 1989/90 beschäftigen, weil die Prozesse der Einheit in Deutschland und Europa nach wie vor nicht abgeschlossen wurden und der Rechtsextremismus in der Unzufriedenheit des Volkes Nährboden findet. Eine Entwicklung, die der Bevölkerung keine Vorteile birgt, sondern das Volk spaltet und nachhaltig trennt.“

Bettina Degner
„Am meisten freue ich mich bei der Juryarbeit im Jugendwettbewerb darauf, die vielen unterschiedlichen Themen und die vielen kreativen Umsetzungsideen zu verfolgen. Ich bin neugierig darauf, was die Jugendlichen als spannend ansehen, was sie sich erarbeitet haben und mit welcher Brille sie die Umbruchszeiten heute sehen.“

Dennis Chiponda
„Wenn ich an das Thema „Gesellschaft in Bewegung“ seit den Umbruchszeiten 1989/90 denke, dann denke ich zuerst an all das Positive, das im Osten erreicht wurde. Uns Nachwendekindern stehen Türen offen, weil unsere Eltern für eine bessere Zukunft gekämpft haben. Meckern kann jeder. Doch heute sind wir in der Verantwortung, für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen. Also lasst uns aus der Vergangenheit lernen.“

Annette Adam
„Wir sollten uns heute mit den gesellschaftlichen Umbrüchen und Bewegungen seit 1989/90 beschäftigen, weil, die Kraft des Volkes enormes bewirkt hat und die friedliche Revolution nicht nur die Geschichtsschreibung verändert hat, sondern den Menschen in der ehemaligen DDR völlig neue Lebensperspektiven eröffnet hat.“