Die Baseballschläger-Jahre

Die Auswirkungen und Gefahren der Baseballschlägerjahre insbesondere auf Jugendliche am Beispiel des Infocafés Angermünde

Alter: 16 – 18 Jahre | Format: Video | Städtisches Bertolt-Brecht-Gymnasium | München, Bayern

Thema
Das „Infocafé“-Angermünde war zu Beginn der 1990er Jahre Kulturzentrum und Zufluchtsort für nicht-rechte Jugendliche. Die fünf Schülerinnen fragen in ihrem Projekt nach der Bedeutung des Ortes für lokal ansässige Jugendliche und welchen Gefahren der Ort und seine Besucher ausgesetzt waren. Um diese Frage zu beantworten, ordnen sie zunächst die historischen und sozialen Umstände der sogenannten Baseballschlägerjahre ein. Sie erklären, wie es zu der Gründung des Cafés durch linke Jugendliche kam und welchen rechtsextremen Anfeindungen diese ausgesetzt waren. Sie zeichnen die negativen Folgen wie das institutionelle Versagen der Polizei nach und schildern gleichzeitig, welche Unterstützung die Jugendlichen durch Lehrkräfte und Journalist/-innen erhielten. Dabei zeichnen sie nach, wie die Selbstorganisation der linken Jugendlichen zu nachhaltigen zivilgesellschaftlichen Strukturen im Raum Angermünde geführt hat. Sie werfen außerdem einen Blick auf die heutige Situation und Projekte gegen Rechtsextremismus.

Umsetzung
Die Schülerinnen haben ein gut 10-minütiges Erklär-Video aufgenommen. Dabei bedienen sie sich des sogenannten Legetricks. Hierbei wird der aus dem Hintergrund gesprochene Text mit ausgeschnittenen Überschriften, Bildern und Symbolen untermalt. Die Materialien werden von zwei Händen arrangiert und bewegt.

Lebenslinien – Frauen in der DDR

Lebenslinien – Frauen in der DDR

Alter: 17-18 Jahre | Format: Video | Anton-Bruckner-Gymnasium | Straubing, Bayern

Thema
War die Gleichstellung der Frau in der DDR Illusion oder Realität? Ausgehend von dieser Frage, beschäftigten sich die fünf Schülerinnen mit den Veränderungen, die die deutsche Einheit für ostdeutsche Frauen mit sich brachte. In dem Video lassen sie drei Zeitzeuginnen sprechen. Diese berichten über ihre Jugend in der DDR, die Wahrnehmung des Mauerfalls und die Auswirkungen der Teilung bis heute. Die Zeitzeuginnen berichten außerdem wie sich ihrer Meinung nach das Rollenbild der Frau in der DDR im Vergleich zur heutigen Gesellschaft verändert hat. Die Schülerinnen rahmen die Interviews mit einer historischen Einordnung, insbesondere der politischen Emanzipation der Frau in der DDR und schließen das Video mit einer Reflektion über die neu gewonnenen Erkenntnisse.

Umsetzung
Das Video ist technisch gut und künstlerisch spannend umgesetzt, da die Schülerinnen die Zeitzeuginnen vollumfänglich zu Wort kommen lassen.

Sehnsucht nach dem Unrechtsstaat

Ostalgie – ein Phänomen wegfallender Sicherheit?

Alter: 18–19 | Format: Textbeitrag und Videomaterial | Schule: Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Hof | Bayern

Thema
Die Schülerinnen und Schüler fragten sich, woher das Phänomen der Ostalgie kommt und wonach sich ostalgische Menschen zurücksehnen. Zu Beginn ihrer Recherche besuchten sie das N’Ostalgie-Museum in Leipzig, wodurch sie einen Eindruck des Phänomens erhielten. Außerdem führten die Jugendlichen Befragungen in der Innenstadt von Hof durch. Im ersten Teil ihrer schriftlichen Arbeit erforschen sie historische und soziale Faktoren für ein Aufkommen von Ostalgie und nehmen eine sozialpsychologische Begriffsbestimmung vor. Im zweiten Teil widmen sie sich dann der Auswertung von 182 Interviewbögen. Ihr Beitrag zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema und einem guten Verständnis für die Durchführung sozialwissenschaftlicher Untersuchungen.

Umsetzung
Entstanden ist eine 28-seitige Seminararbeit, die klar strukturiert ist und die Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit erfüllt. Zusätzlich erstellte die Gruppe einen kurzen Film, der Sequenzen aus der Straßenbefragung in Hof zeigt.

Zum Textbeitrag

Hüben und drüben

Hüben und drüben: Wie Jugendliche den Mauerfall erlebt haben

Alter: 16 Jahre | Format: Video | Schiller-Gymnasium Hof | Hof, Bayern

Thema
Die beiden Schüler gehen in ihrem Projekt der Frage nach, was Jugendliche beim Mauerfall erlebt haben, wie ihr Alltag im geteilten Deutschland aussah und was sich durch die Grenzöffnung für ihr weiteres Leben verändert hat. Sie befragen vier Zeitzeuginnen, die zum Zeitpunkt des Mauerfalls Jugendliche waren und in der Nähe der oberfränkischen Grenze auf Ost- sowie Westseite lebten. Sie ordnen die Zeitzeugenausschnitte immer wieder historisch ein und unterlegen diese mit zeitgenössischen Fotos. Die Ausschnitte der Zeitzeugeninterviews behandeln sehr konkrete und anschauliche Geschichten. Am Ende ihres Filmes stellen sie auch einen kurzen Bezug zur Gegenwart her, denn bei den Zeitzeuginnen handelt es sich entweder um Lehrerinnen oder Mütter aus ihrer Klasse. So stellen sie abschließend fest: „Ohne sie wären wir nicht, wo wir heute sind“.

Umsetzung
Es ist ein sehr professionelles Video entstanden, in dem historisches Bildmaterial, Musik, Voiceover und Interviewsequenzen gekonnt miteinander verknüpft werden.

Abbruch, Umbruch, Aufbruch?

Alter: 15–17 | Format: Film und Begleitpublikation | Schule: Staatliche Realschule Buchloe | Bayern

Thema
Die Schülerinnen und Schüler der Realschule Buchloe gehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag der Frage nach, wie sich die Umbrüche durch die deutsche Einheit im Leben einzelner Menschen und in der Gesellschaft dargestellt haben. Hierfür führten sie ein Zeitzeugeninterview mit einem ehemaligen DDR-Bürger, der seinen Blick auf den Alltag vor und nach der Grenzöffnung präsentiert. Für ihren Zeitzeugen änderte sich in der Umbruchsphase das komplettes Leben. So musste er sich beispielsweise beruflich ganz neu orientieren, da seine militärische Ausbildung in der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkannt wurde.

Umsetzung
Die Gruppe hat das Zeitzeugengespräch aufgenommen und einen Film produziert. Begleitend zum Film ist eine Publikation entstanden, die als inhaltliche Einordnung und Kommentar zu den Erzählungen des Zeitzeugen verstanden werden kann. Darin präsentieren die Jugendlichen historische Hintergründe, wie Fakten zum Schulsystem und zur Ausbildung in der DDR und während der Umbruchszeit, aber auch zur Alltagskultur. Geleitet wird der Text von der Frage, was aus dieser Zeit bis heute noch geblieben ist. So wird beispielsweise auf den Rotkäppchen-Sekt geblickt, aber auch gefragt, was aus der Jugendweihe wurde. Film und Booklet bilden ein Gesamtbild, das die Phasen Abbruch, Umbruch, Aufbruch gut beschreibt.

 

 

POW – Point of Wende

POW – Point of Wende

Alter: 15 – 17 Jahre | Format: Video | Marie-Therese-Gymnasium Erlangen | Erlangen, Bayern

Thema
Jungsein in beiden deutschen Staaten, die Veränderungen für junge Menschen mit und nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung sowie die Auswirkungen dieser Ereignisse – diese Themen bearbeiteten Schülerinnen und Schüler aus Erlangen in ihrem Beitrag. In dem Video auf ihrer Website lassen die Zeitzeugen, die in der Bundesrepublik, in der ehemaligen DDR und in Rumänien aufwuchsen, sprechen und ihre Erfahrungen teilen. Schwerpunkt des Films ist der Bericht über das persönliche Erleben des Mauerfalls sowie die Veränderungen, die darauf folgten: die neuen Perspektiven und Möglichkeiten nach der Schule aber auch die Unsicherheit, die der Umbruch mit sich brachte.

Umsetzung
Die Schüler und Schülerinnen haben eine Website erstellt, die das produzierte Video und weitere Informationen zum Entstehungsprozess beinhaltet. Die Website ist sehr professionell programmiert und ansprechend gestaltet. Die Einspieler, die von den Jugendlichen eingesprochen und produziert wurden, sind kreativ umgesetzt worden.

Hier geht es zur Website, in die auch das Beitragsvideo eingebettet ist.

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