Go West
Alter: 14-16 Jahre | Format: Film| Europaschule am Friedenspark | Hemer, Nordrhein-Westfalen
Thema
In diesem Film spielen die Jugendlichen eine Talkshow mit dem Titel „Go West“ nach. Thematisch geht es um die persönlichen Veränderungen im Leben der eingeladenen Zeitzeugen im Zuge der deutschen Einheit. Im Laufe der Sendung geben die Zeitzeugen anekdotenhaft Auskunft über die Veränderungen in ihrem Leben nach 1989/90. Insbesondere die Reisefreiheit und mehr Konsummöglichkeiten werden thematisiert. Die Talkshow wird zwischendurch von kurzen Schattentheater-Sequenzen unterbrochen, die den Inhalt visuell stützen.
Umsetzung
Die verschiedenen Aufgaben wie das Verfassen des Drehbuchs, der künstlerische Aufbau des Schattentheaters, die Regie und schauspielerische Leistung sowie der Schnitt des finalen Videos teilten sich die Jugendlichen untereinander auf. Das Talkshow-Format ist treffend und unterhaltsam umgesetzt.
Mein Weg in der deutschen Einheit – Erfahrungen nach dem Mauerfall
Alter: 16-17 Jahre | Format: Film| Städtisches Gymnasium Kamen | Kamen, Nordrhein-Westfalen
Thema
Die Schülerinnen beschäftigen sich in ihrem Video mit Rassismus und Rechtsextremismus in den 1990er-Jahren und der heutigen Gesellschaft. Sie führten Interviews mit Zeitzeugen und besuchten den Landtag in Düsseldorf, um Abgeordnete der SPD zu ihren Erfahrungen rund um das Thema Rassismus und Rechtsextremismus zu befragen. Sie blicken auf die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik. Sie plädieren in ihrem Film dafür, Vorurteile in der Gesellschaft abzubauen antirassistische und demokratische Bildungsinitiativen auszuweiten.
Umsetzung
Der ca. 20-minütige Film ist professionell geschnitten und die Interviewpartner und ihre Perspektiven auf Rassismus seit 1990 sind gut in Szene gesetzt.
Heimat in Bewegung
Alter: 13-14 Jahre | Format: Textbeitrag, Kunst | Realschule Heessen | Hamm, Nordrhein-Westfalen
Thema
Mit ihrem Projekt „Heimat in Bewegung“ wenden sich die Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse einem wichtigen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte und Migrationsbiografie zu. Ausgehend von der Feststellung, dass einige der Familien aktuell nicht in Deutschland wären, hätte es die Wiedervereinigung nicht gegeben, untersuchen sie das Schwerpunktthema unter dem Aspekt der „Aus- bzw. Einwanderung“ mit einem sehr persönlichen Zugang. Dafür interviewten die Jugendlichen Zeitzeugen und Familienmitglieder und hielten die Ergebnisse der Interviews in sogenannter Blackout-Poetry fest. Hierbei handelt es sich um eine besondere Form der Textverschriftlichung, die künstlerischen Kommentar mit einer Interpretation des Gesagten vereint.
Umsetzung
Das Format der Blackout-Poetry ist ein künstlerisch ungewöhnlicher Zugang. Die dabei entstandene Ausstellung samt O-Tönen aus den Interviews und Hintergrundinformationen rund um die Einheit wurde in der Schule aufgebaut und vor anderen Klassen präsentiert.
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Alter: 17 Jahre | Format: Textbeitrag | Harkenberg Gesamtschule Hörstel | Hörstel, Nordrhein-Westfalen
Thema
Die Jugendlichen verfassten einen Kurzroman über die Jugend- und Bandenkriminalität im Spätsommer 1991 in Berlin. Der Plot folgt der Geschichte von Katharina und Sebastian, die sich zwischen Kleinkriminellen und Jugendbanden in einer Stadt im Auf- und Umbruch zurecht finden müssen. Mit der tragischen Liebesgeschichte zeichnen sie ein stimmungsvolles Bild der Stadt und der individuellen Umbrüche ihrer Bewohner zu Beginn der 1990er-Jahre.
Umsetzung
Die Schülerinnen recherchierten zum Thema Bandenkultur im Internet und lasen sich in das Thema ein.
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„Neustart im Westen“ – Das Spiel
Alter: 14-15 Jahre | Format: Sonstiges| Mallinckrodt-Gymnasium | Dortmund, Nordrhein-Westfalen
Thema
Die drei Jugendlichen haben nach dem Vorbild des „Spiel des Lebens“ ein Spiel entwickelt, dessen Ziel es ist, die 1990er-Jahre spielerisch und lehrreich zu verarbeiten. Während einen das Spiel immer wieder selbst entscheiden lässt, welche Lebenswege man einschlagen will, findet man sich zwischendurch auch auf zahlreichen Felden mit wichtigen politischen Ereignissen, Entwicklungen in Deutschland und Erläuterungen zu den 1990er-Jahren wieder.
Umsetzung
Ein mit viel Liebe zum Detail und Aufwand kreiiertes Spiel, das einen unterhaltsamen Zugang zur Transformationszeit bietet.
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„FRAUENZEIT“ – Ein Magazin über die Geschichte der Frau
Alter: 15 Jahre | Format: Textbeitrag | Mallinckrodt-Gymnasium | Dortmund, Nordrhein-Westfalen
Thema
Die Jugendlichen gestalteten ein Magazin zum Thema Frauen und Feminismus. In ihrem Projekt hinterfragt die Gruppe Klischees und vergleicht den Stand der Gleichberechtigung von Frauen in der DDR und der BRD. Zudem werden weitere Themen wie (nicht-) staatliche, oppositionelle und queere Frauenbewegungen in Ost und West, sowie die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche, der Frauenkongress 1990 und Frauenarbeitslosigkeit beleuchtet.
Umsetzung
Das Magazin ist aufändig gestaltet und mit viel Quellenmaterial zusammengestellt worden. Eine gut recherchierte und informative Lektüre.
Wie nehmen die Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Ansichten die Wende wahr?
Alter: 15 | Format: Kurzgeschichten | Schule: Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Kleve | Nordrhein-Westfalen
Thema
Die Schülerinnen und Schüler stellen sich die Frage, wie sich die Zeit vor und kurz nach der Grenzöffnung für die Menschen angefühlt haben könnte. Hierbei gehen sie in verschiedenen episodischen und fiktiven Kurztexten der Sicht von Menschen unterschiedlicher Altersklassen nach. Anhand zweier Erzählstränge zeichnen die Jugendlichen die historischen Ereignisse von der Friedlichen Revolution bis zur deutschen Einheit nach. Diese ergänzen sie immer wieder mit dokumentarischen Einschüben der Berichterstattung rund um die Grenzöffnung. Abschließend wird eine Sicht auf die 1990er-Jahre durch zwei Zeitzeugeninterviews ergänzt. Diese stellen eine persönliche Bewertung der Transformationszeit einmal aus Sicht einer DDR-Bürgerin und einmal aus Sicht einer West-Journalistin dar. Zum Abschluss reflektieren die Jugendlichen die Vielfältigkeit der Erfahrungen und halten fest, dass bei aller emotionalen Freude die Zeit, die der deutschen Einheit folgte, nicht immer leicht war und viele Menschen mit dem Aufbau ihrer Existenz alleingelassen wurden.
Umsetzung
Die Jugendlichen schrieben eine 27-seitige Textarbeit, in der sie die verschiedenen episodischen Kurztexte und die zwei Zeitzeugeninterviews präsentieren. Außerdem erstellte die Gruppe ein Glossar mit wichtigen Bergriffen und Persönlichkeiten.
Ausschnitt aus dem Beitrag
Gurkenzeit: Tagebücher von Franziska und Christian aus dem Jahr 1989
Alter: 14 Jahre | Format: Tagebuch | Mallinckrodt-Gymnasium | Dortmund, Nordrhein-Westfalen
Thema
„Wie unterschiedlich war das Leben der Jugend in der DDR und BRD zur Umbruchszeit?“ Hierfür folgen die drei Schülerinnen in ihrem Projekt im Format von Tagebuch-Einträgen der fiktiven Geschichte des 17-jährigen Christian aus Westdeutschland und der etwa gleichaltrigen ostdeutschen Protagonistin Franziska. Anhand der einzelnen Einträge beschreiben sie Situationen des Alltags – etwa Supermarkt-Einkäufe, Partys, Geburtstage, Jugendweihe und Kommunion – aber auch die Wahrnehmung politischer Ereignisse des Jahres 1989 aus der Sicht der beiden Jugendlichen. Im Nachgang des Mauerfalls, kommt es zur Begegnung der beiden Protagonisten, als sie nach einem Glas Gurken in einem Supermarkt greifen. Hieraus entwickelt sich eine romantische Brieffreundschaft zwischen beiden. Ihr „Tagebuch“ beschließen die Schülerinnen mit den Sätzen: „Alle Mauern sind überwindbar, vor allem die in unserem Herzen. Wie groß unsere Probleme auch sind, es gibt nichts, dass sich nicht mit Mut und ein paar sauren Gurken lösen lässt.“
Umsetzung
Die Schülerinnen haben ein 33-seitiges Tagebuch verfasst, in dem die beiden fiktiven Protagonisten jeweils ihre ost- bzw. westdeutsche Sicht sowohl auf den Alltag als auch die politischen Entwicklungen des Jahres 1989 darstellen. An etwa zwei Dutzend Stellen ergänzen sie mithilfe handschriftlicher Annotationen zeitgeschichtliche Fakten und ihre subjektiven Perspektiven auf das Dargestellte.
Alter: 19 | Format: Film | Schule: Theodor-Fliedner-Gymnasium Düsseldorf | Nordrhein-Westfalen
Thema
Die Schülerinnen untersuchen in ihrem Projekt die Umbrüche im Schulsystem durch Grenzöffnung und deutsche Einheit. Ihre Erkenntnisse basieren sowohl auf eigens erforschten Informationen als auch auf Zeitzeugeninterviews, die sie mit Lehrkräften und ehemaligen Schülern führten, die diese Zeit erlebten. Dazu beginnen sie mit einem Blick auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis vor 1989. Im Anschluss informieren sie beispielsweise über die Arbeit der gemeinsamen Bildungskommission zur Ausgestaltung des Schulsystems nach der deutschen Einheit und fokussieren sich auf die Entideologisierung des Unterrichts. Dabei interessiert sie besonders die Zufriedenheit von Lehrkräften und Schülern. Sie ziehen den Schluss, dass es sich bei der Umwandlung des Schulsystems um einen gelungenen Institutionentransfer handelt, der vielen Lehrern den Verbleib im Beruf ermöglichte hat. Ein Gewinn also sowohl für Lehrer als auch Schüler.
Umsetzung
Entstanden ist ein 12-minütiger Film, in dem hauptsächlich die befragten Zeitzeugen zu Wort kommen und die Fragen der forschenden Schülerinnen beantworten. Die erste Hälfte des Films behandelt hauptsächlich die Zeit vor 1989 und zeigt Interviewausschnitte mit damaligen Lehrkräften. In der zweiten Hälfte wird der Umbruch ab 1989 betrachtet und ein damaliger Schüler berichtet von seinen Erfahrungen.
Ausschnitt aus dem Beitrag
Im Vergleich – Zeitzeugen berichten über ihr Leben in der DDR und BRD
Alter: 13 Jahre | Format: Text | Harkenberg Gesamtschule | Hörstel, Nordrhein-Westfalen
Thema
Die beiden Schülerinnen haben sich in ihrem Projekt vor allem mit den Erfahrungen von Jugendlichen in der DDR und der Bundesrepublik beschäftigt. Hierfür haben sie sechs Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Ost- sowie aus Westdeutschland interviewt. Sie fragen nach dem Alltag im jeweiligen Staat, der Wahrnehmung des jeweils anderen Deutschlands, dem Erleben des Mauerfalls, des Tages der Deutschen Einheit und des ersten Besuchs in Ost- bzw. Westdeutschland. Am Ende jeden Abschnitts ziehen die beiden Schülerinnen stets ein kurzes Fazit, in dem sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen. So schreiben sie etwa: „Das Leben in den beiden Staaten war sehr unterschiedlich. Während in der DDR alles geregelt und vorbestimmt wurde, stand man in der Bundesrepublik auf eigenen Beinen und konnte sich individuell entwickeln. Beide Seiten hatten ihre positiven und negativen Seiten.“
Umsetzung
Die Schülerinnen haben eine 20-seitige Projektarbeit, mit gut 30 Seiten Anhang erstellt. Die Arbeit ist gut strukturiert und lässt viel Raum für die Ergebnisse der Zeitzeugeninterviews. Die Interviewtranskripte der jeweiligen Zeitzeugen erhalten durch unterschiedliche Schriftarten einen Wiedererkennungswert.