Alle glücklich – auch die Schüler?

Die Mauer fällt und alle sind glücklich – auch die Schüler?

Alter: 14–15 | Format: Erklärfilm | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Hat sich das Vertrauensverhältnis zwischen Schülern und Lehrern, aber auch unter Schülern nach der deutschen Einheit verändert? Das wollten die Schülerinnen aus Altenzholz herausfinden und führten sieben Zeitzeugeninterviews. Sie starten mit einer Einordnung des Schulsystems in der DDR. Anders als vermutet, blieben die Klassenverbände nach dem Mauerfall weitestgehend stabil. Allerdings wurden vormals ideologische Fächer wie Staatsbürgerkunde nun eher gesellschaftswissenschaftlich ausgerichtet. Die Kernfächer, wie beispielsweise Mathematik und Biologie, blieben hingegen gleich. Die Schülerinnen stellen überrascht fest, dass die kritische Hinterfragung der ideologischen Position der Lehrer nicht in großer Tiefe erfolgte. Es habe vielmehr einen relativ gleichmäßigen Übergang gegeben.

Umsetzung
Die Schülerinnen erstellten einen knapp 10-minütigen Erklärfilm, der mittels Legetechnik umgesetzt wurde. Der Film ist technisch sehr gut umgesetzt und stellt die Recherche der Jugendlichen kurzweilig und ansprechend dar.

Der Filmbeitrag

Als junger Wessi freiwillig im DDR-Knast

Als junger Wessi freiwillig im DDR-Knast. Die einzigartige Geschichte Daniel Hettwichs, die auch nach der Wende weitreichende Folgen mit sich brachte

Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Video | Gymnasium Schloss Plön | Plön, Schleswig-Holstein

Thema
Was hat einen jungen Mann aus Westdeutschland dazu bewegt, freiwillig in der DDR ins Gefängnis zu gehen? Die drei Schülerinnen führen ein umfangreiches Zeitzeugeninterview mit Daniel Hartwig, der als junger West-Berliner 1987 einen Verkehrsunfall in der DDR verursachte, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Freiwillig trat er daraufhin seine zweijährige Haftstrafe in der DDR an. Die Schülerinnen ermöglichen einen spannenden Einblick in die Gefühlswelt und erlebten Repressalien eines Häftlings in der DDR. Sie schlagen außerdem einen Bogen zum Jungsein, indem sie das Leben von Jugendlichen in der DDR mit ihrem vergleichen. Ihnen gelingt der Abschluss durch einen starken Gegenwartsbezug durch den Verweis auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dieser zeige, dass die sorgenlose Jugend vorbei sei: Die Schülerinnen möchten sich für ein demokratisches Europa einsetzen und dazu beitragen, eine Spaltung zwischen Ost und West zu verhindern.

Umsetzung
Das Video besteht aus einer Präsentation, die mit gesprochenen Erklärungen hinterlegt ist, sowie aus Interviewausschnitten und Zoom-Mitschnitten. Die Schülerinnen werden darin auch selbst sichtbar und reflektieren die Thematik.

 

 

Grenzübergang Lübeck-Schlutup.

Von der Grenze zur Grenzenlosigkeit

Alter: 13 | Format: Animationsfilm | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Zentraler Angelpunkt der Untersuchung ist der ehemalige Grenzübergang Lübeck-Schlutup. Die Schülerinnen und Schüler wollten wissen, wie sich die Öffnung der innerdeutschen Grenze auf die Stadt Lübeck und den dortigen Grenzübergang Lübeck-Schlutup auswirkte. Dafür sammelten sie Informationen und ergänzten diese mit Perspektiven und Erfahrungen von zwei Zeitzeugen.

Als Erstes legen sie die Sicht des damaligen stellvertretenden Lübecker Bürgermeisters auf die Grenzöffnung 1989 dar. Dieser berichtet, wie der Lübecker Senat auf die veränderte Grenzsituation und die Entwicklungen der Vereinigung reagierte. Im weiteren Verlauf berichten sie vom Besuch der Grenzdokumentationsstätte in Schlutup und geben das Interview mit einem ehemaligen Grenzbeamten auf westdeutscher Seite wieder. Dieser erzählt, wie seine Arbeit an der Grenze aussah. Er beschreibt, wie fröhlich er in der unmittelbaren Zeit nach der Einheit war und wie sich sein Beruf durch den Wegfall der Grenze veränderte. Am Ende resümieren die Schüler, dass beide Zeitzeugen die deutsche Einheit als sehr positiv für Lübeck wahrgenommen haben.

Umsetzung
Die Jugendlichen recherchierten zunächst nötige Informationen zum Schlutuper Grenzübergang und führten im Anschluss zwei Zeitzeugenbefragungen durch. Daraus erarbeiteten sie einen 8-minütigen Animationsfilm, der zunächst Hintergrundinformationen bereitstellt und darauf aufbauend die Perspektiven der Zeitzeugen beleuchtet.

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Kids of Change

Kids of Change: Schule in der Transformationszeit

Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Spielfilm | Berufsbildungszentrum Schleswig | Schleswig, Schleswig-Holstein

Thema
Die Schulklasse geht in ihrem Projekt der Frage nach, wie sich der Alltag von Jugendlichen durch die Umbruchszeit 1989/90 verändert hat. Ihre Rechercheergebnisse halten sie in einem Spielfilm fest. Dieser handelt von einer Rostocker Schulklasse vor und nach 1989. Dabei werden verschiedene Aspekte des DDR-Alltags behandelt, etwa die Möglichkeiten des Urlaubs, die FDJ, Fahnenappelle, aber auch die Situation von unangepassten Jugendlichen, Freizeitgestaltungen, Mode und Musik. Im Jahr 1991 sitzen die Schülerinnen und Schüler wieder zusammen und reflektieren die Veränderungen, die sie in den letzten zwei Jahren durchlebt haben. So ist ihr ehemaliger Klassenlehrer nicht mehr an der Schule tätig und viele Klassenkameradeninnen und Kameraden sind mit ihren Familien in den Westen gegangen. Mit Ankunft der neuen Lehrerin werden positive Aspekte und Schwierigkeiten der deutschen Einheit besprochen. In den letzten Minuten werden O-Töne aus den Zeitzeugengesprächen eingespielt.

Umsetzung
Der knapp 20-minütige Spielfilm der Schulklasse ist mit viel Liebe zum Detail hervorragend umgesetzt. Neben dem Film hat die Klasse zusätzlich eine anschauliche PowerPoint-Präsentation erstellt, in der sie die Informationen aus den Zeitzeugeninterviews aufbereiten und zusammenfassend vergleichen.

Bischofferode als Symbol des Scheiterns der Treuhand

Ossis – Arbeiter zweiter Klasse? Bischofferode als Symbol des Scheiterns der Treuhand

Alter: 14 | Format: Textbeitrag | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Die Schüler hinterfragen in ihrer Arbeit kritisch das Vorgehen der Treuhand in Bischofferode. Dafür untersuchten sie die Übernahme des Kaliwerks „Thomas Müntzer” in Bischofferode durch die Kali & Salz AG Kassel, welche durch die Treuhandgesellschaft organisiert wurde. Im Zuge dieser Fusion wurde das thüringische Werk zum Ende des Jahres 1993 geschlossen. Dies führte zu heftigen Protesten der Mitarbeiter, die eine große Medienaufmerksamkeit auslösten. Durch Recherchen im Internet und in Büchern sowie durch vier durchgeführte Interviews kommen die Schüler zu dem Ergebnis, dass das Kaliwerk in Bischofferode trotz guter technischer Ausstattung geschlossen wurde. Grund dafür seien die niedrigen Salzpreise zu Beginn der 1990er-Jahre gewesen. Die heutige K&S AG Kassel habe durch die Fusion einen Konkurrenten ausschalten können und deshalb das Werk übernommen. Im Zuge dessen verdiente sie an Treuhandsubventionen und konnte so ihr Geschäft aufrechterhalten. Die Jugendlichen diskutieren in ihrem Beitrag auch, wie die damalige mediale Verarbeitung der Proteste die Bilder des „Besserwessis“ und „Jammerossis“ festigte und bis heute eine wichtige Rolle dafür spielen könnte, dass sich ostdeutsche Bürger als „zweitklassig“ fühlen.

Umsetzung
Entstanden ist eine sehr ausführliche, über 30-seitige Textarbeit, die aufwendig recherchiert wurde und viele kritische Fragen zu dem Sachverhalt stellt.

Zum Beitrag

Jungsein in der geteilten Stadt Berlin

Jungsein in der geteilten Stadt Berlin

Alter: 13-15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein

Thema
Die zwei Geschwister aus Altenholz haben einen Dokumentationsfilm erstellt und sind dafür eigens nach Berlin gereist. An historisch bedeutsamen Orten fassen die Schüler/-innen die historischen Hintergründe der deutschen Teilung und der Friedlichen Revolution zusammen. Danach berichtet eine Zeitzeugin von ihrer Jugend im DDR-Grenzgebiet sowie der persönlichen Bedeutung des Mauerfalls für Sie. Sie erzählt von Veränderungen im Schulalltag und der Unsicherheit der Zukunftsaussichten für Jugendliche während der Transformationszeit. Zum Schluss resümiert die Schülerin: „Jungsein in Umbruchzeiten bleibt schwer“. Man habe zwar viele neue Perspektiven und Chancen gehabt, aber auch eine große Unsicherheit und Angst vor dem Scheitern.

Umsetzung
Das eingereichte Video ist mit großem Aufwand produziert technisch gut umgesetzt worden. Die Aufnahmen entstanden an verschiedenen Orten in Berlin und werden durch historische Aufnahmen, Bilder und Musik ergänzt.

Eine Wende auch für die Nase?

Eine Wende auch für die Nase? Wofasept in Umbruchszeiten

Alter: 15 | Format: Webseite | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Die Gruppe fragte sich, ob es einen typischen „DDR-Geruch“ gibt und wie er sich nach der Einheit verändert hat. In ihren Recherchen stießen die Schülerinnen auf das Desinfektionsmittel „Wofasept“, ein Ostprodukt mit unverwechselbarem Geruch, welches es auch heute noch zu kaufen gibt. Sie gehen der Geschichte des Produkts und dem Thema „Geruch, Geruchssinn“ nach und wählten damit ein sehr individuelles und spannendes Thema. Mithilfe einer Umfrage in Wismar wollte die Gruppe herausfinden, wie viele Menschen sich noch an die Gerüche der DDR erinnern. Der Großteil der Befragten hat Wofasept als „den Geruch der DDR“ in Erinnerung. Bei der Umfrage stellen die Schülerinnen fest, dass die befragten ehemaligen DDR-Bürger den Wofasept-Geruch als positiv, neutral und angenehm beschreiben. Die befragten Bürger der Bundesrepublik Deutschland hingegen empfinden ihn eher als negativ, bestialisch und muffig.

Umsetzung
Auf der eigens gestalteten Webseite präsentieren die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Umfrage und ein Zeitzeugeninterview. Sie veröffentlichen darüber hinaus auch ein Interview mit einem Zeitzeugen, den sie zu dem Desinfektionsmittel mit Wiedererkennungswert befragt haben. Die unterschiedliche Wahrnehmung des Wofasept-Geruchs von Ost- und Westdeutschen führen sie übrigens auf andere Erfahrungen zurück, die diese mit dem Desinfektionsmittel machten.

Zur Webseite

Blühende Landschaften?

30 Jahre Mauerfall – Verwirklichung blühender Landschaften?

Alter: 18–19 | Format: Plakatausstellung | Schule: Fridtjof-Nansen-Schule | Flensburg, Schleswig-Holstein

Thema
Ausgehend vom berühmten Zitat Helmut Kohls fragen die Jugendlichen, ob die deutsche Einheit blühende Landschaften hervorgebracht hat. Sie trugen dafür verschiedene Aspekte von positivem und negativem Wandel in der Umbruchszeit zusammen. So thematisieren sie beispielsweise im Bereich Wirtschaft die enormen finanziellen Herausforderungen zum Infrastrukturaufbau und die fortbestehenden Transferzahlungen an den Osten, die laut der Jugendlichen auch weiterhin notwendig seien. Der Bereich Ökologie nimmt insbesondere die großen Fortschritte beim Schutz von Luft, Wasser sowie Boden in den Blick. Das Themenfeld Soziales stellt Aspekte von Sicherheit, Lebensstandard und Selbstbestimmung ebenso vor, wie das Problem der Arbeitslosigkeit und das Gefühl „Bürger zweiter Klasse“ zu sein.

Umsetzung
Die Klasse hat eine Plakatausstellung erstellt, die im Schulgebäude präsentiert wurde. Diese beleuchtet mehreren Facetten, wobei jeweils ein Plakat einem Schwerpunkt gewidmet ist. Es geht um Veränderungen in der Kultur, Politik, Wirtschaft, Ökologie und im Sozialen. Das Ergebnis ist eine anschauliche Ausstellung, die auch anderen Klassen der Schule einen guten Einblick in die Umbrüche der Transformationszeit bietet.

Von Bezirken zum Bundesland

Umbruch der Institutionen am Beispiel der Konstituierung des Landtags Mecklenburg-Vorpommern

Alter: 14–15 | Format: Zeitschrift | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Die Schülerinnen untersuchten, wie die ersten Schritte zur parlamentarischen Demokratie im Jahr 1990 im neuen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gelangen und beschäftigten sich mit der Konstituierung des Landtags in der Landeshauptstadt Schwerin. Dafür rekapitulieren sie in ihrer erstellten Zeitschrift zunächst die Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns von 1945 bis in die Gegenwart. Weitere Abschnitte behandeln die Vorbereitung der konstituierenden Sitzung 1990 sowie die Sitzung selbst. Hierbei kommen verschiedenste Zeitzeugen zu Wort, sowohl Abgeordnete als auch Mitarbeiter und Sekretäre. Durch zeitgenössische Presseberichte werden die Darstellungen ergänzt. Die von den Jugendlichen erarbeitete Zeitschrift dokumentiert die konstituierende Sitzung des Landtags sehr detailliert und gekonnt und schafft somit einen spannenden Einblick in diese Umbruchszeit.

Umsetzung
Um ihre Fragestellung zu beantworten, sammelten die Schülerinnen eine beachtliche Menge an Material. Sie kontaktierten 25 Zeitzeugen, von denen viele auf ihre Interviewfragen schriftlich antworteten. Außerdem besuchten sie den Landtag in Schwerin. Dort sprachen sie mit der stellvertretenden Direktorin des Landtages sowie der stellvertretenden Leiterin des damaligen Aufbaustabs. Aus ihren umfangreichen Recherchen ist eine 30-seitige Zeitschrift entstanden.

Zum Projektbeitrag

Hierarchie – Anarchie – Demokratie?!

Schule im Umbruch. Hierarchie – Anarchie – Demokratie?!

Alter: 13 | Format: Drehbuch | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Mit der Schwerpunktsetzung auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis in der Umbruchszeit widmet sich der Beitrag einem noch recht unerforschten Thema, wie zahlreiche angefragte Experten bei der Recherche bestätigten. Der Schüler befragte die Zeitzeugen zur Schulsituation in der DDR, bei der Grenzöffnung und in der anschließenden Umbruchszeit und ordnet ihre Aussagen immer wieder ein. Am Ende resümiert er, dass das Lehrer-Schüler-Verhältnis in der DDR sehr hierarchisch war und man sich – Ausnahmen eingeschlossen – nicht vertrauensvoll mit Problemen an die Lehrer hätte wenden können. In der Umbruchszeit hätte es dann teilweise anarchische Situationen in den Schulen gegeben. Aus Sicht der befragten damaligen Schüler lief die Schule insgesamt aber meist einfach weiter, die Umbrüche seien im familiären Umfeld als gravierender empfunden worden.

Umsetzung
Zum Wettbewerb eingereicht wurde ein ausführliches Drehbuch für einen Erklärfilm. Es stellt die Grundlage dar für die Inszenierung der vier geführten Zeitzeugengespräche. Zudem zeugt es von einem sehr hohen Arbeitsaufwand und einer intensiven Durchdringung des Themas.

Zum Drehbuch

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