1989/90 Umbruch an unserem Gymnasium

Plötzlich frei?! Die spürbare Umbruchszeit des St. Josef-Gymnasiums in Dingelstädt

Alter: 17–18 | Format: Film |Schule: Gymnasium St. Josef Dingelstädt | Thüringen

Thema
Die Jugendlichen aus Dingelstädt stellten sich die Frage, wie sich die Umbrüche von 1989/90 im Lehrplan und in der Wahrnehmung der Menschen am St. Josef Gymnasium bemerkbar machten. Hierzu interviewten sie den damaligen Direktor der Schule sowie Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, die diese Zeit selbst erlebt haben. Sie gehen zunächst auf das Thema Schule in der DDR ein und widmen sich dann der Entideologisierung des Unterrichts und der Umstrukturierung des Lehrplans nach der deutschen Einheit. Dort greifen sie auch das Thema Sanierung und Restaurierung des Schulgebäudes und den sukzessiven Austausch des Lehrmaterials auf.

Umsetzung
In ihrem 20-minütigen Film hinterlegen sie Ausschnitte aus den Zeitzeugeninterviews gekonnt mit historischem Bildmaterial, das ihnen von den Zeitzeugen selbst und der Schule zur Verfügung gestellt wurde. Einzelne Sinneinheiten werden durch Spielfilmszenen der Schülerinnen und Schüler zusammengebunden, die den Beitrag schön auflockern und kurzweilig machen.

Ausschnitt aus dem Beitrag

Das Wende-Spiel

Alter: 14–17 | Format: Spiel | Schule: Staatliche Gemeinschaftsschule Herbsleben | Thüringen

Thema
Die Klasse befragte Familienmitglieder und Bekannte zu Unterschieden zwischen dem Leben in der DDR und dem im vereinigten Deutschland. Die Jugendlichen stellten dabei fest, dass die Veränderungen in vielen unterschiedlichen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt spürbar sind. In ihrem Beitrag beleuchten sie vor allem ganz persönliche und alltägliche Erfahrungen ihrer Zeitzeugen – positive wie negative.

Umsetzung
Entstanden ist ein liebevoll gestaltetes Brettspiel. Die Grundidee des Spiels ist, eine Reise durch das geeinte Deutschland zu absolvieren. Dabei werden unterschiedliche Ereignisfelder überquert, bei denen Ereigniskarten gezogen werden. Diese können Freude oder Enttäuschung mit sich bringen, beispielsweise: „Du gehst mit deiner Familie in die Gaststätte „Goldbroiler“ in Erfurt, die es zum Glück auch noch nach der Wende gibt. Rücke zwei Felder vor!“ oder „Heute ist Zeugnisausgabe. Dein Sohn hat eine 6 auf dem Zeugnis. Du bist verwirrt, da eine 5 bisher die schlechteste Note war, die ein Schüler bekommen konnte. Du schimpfst mit ihm und rückst zwei Felder zurück!“. Fest steht: Hier bekommt man Lust auf einen Spieleabend.

Zur Spielanleitung

Eine Reise ohne Grenzen

Eine Reise ohne Grenzen

Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Kunst (Plastik) | Marie-Curie-Gymnasium | Bad Berka, Thüringen

Thema
Grenzenloses Reisen. Was heute zu unseren normalen Freiheiten gehört, war in der DDR nicht selbstverständlich. Welche Bedeutung hatte Reisen bis 1989 und danach? Dieser Frage gehen die Schülerinnen und Schüler nach und wollen sie mit ihrer Plastik beantworten. Das Kunstwerk bildet das Brandenburger Tor als Symbol der Teilung ab und zeigt die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in Ost- und West-Berlin in Bezug auf das Thema Reisen und Reisebeschränkungen. Grundlage ihrer Ergebnisse sind Gespräche mit ihren Eltern, die in der DDR aufwuchsen. Auch die Schülerinnen und Schüler selber machen in ihrem Projekt auf empfundene und bestehende Unterschiede in ihrer jugendlichen Lebenswelt zwischen Ost und West aufmerksam.

Umsetzung
Die Schülerinnen und Schüler entwarfen und gestalteten ein kreatives Kunstwerk aus unterschiedlichen Materialien.

Vereint trotz Unterschiedlichkeit

Vereint trotz Unterschiedlichkeit

Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Kunst (Plastik) | Marie-Curie-Gymnasium | Bad Berka, Thüringen

Thema
In ihrem Projektbeitrag gehen die Schülerinnen der Frage nach, ob sie als Generation Z immer noch Unterschiede zwischen Ost und West verspüren. Die Gruppe verarbeitete ihre Überlegungen künstlerisch, indem sie zwei Hände aus Gips modellierten, symbolisch für die Frage stehend „Wie vereint ist Deutschland heute?“. Entstanden ist eine anregende 3D-Collage zweier Hände – jeweils für Ost und West stehend – bestückt mit Bildern und Zitaten aus Gesprächen mit Menschen, die das getrennte sowie wiedervereinte Deutschland erlebten. Mit ihrer Plastik wollen sie das Gefühl von Einheit, das sie heute verspüren, greifbar machen. Sie stellen fest: Es gibt Unterschiede zwischen Ost und West, die Einheit aber sei stärker.

Umsetzung
Kreativ sehr gut umgesetzt, haben die Schülerinnen und Schüler eine Plastik gestaltet, in der sie Fotos und Zitate aus den Zeitzeugengesprächen mit einfließen lassen.

Schule im Wandel

Vom Fahnenappell zur Meinungsfreiheit

Alter: 13–16 | Format: Radiobeitrag | Schule: Martin-Luther-Gymnasium Eisenach | Thüringen

Thema
Die Schülerinnen und Schüler aus Eisenach erstellten für ihren Wettbewerbsbeitrag eine Radiosendung. Die Gruppe ging dabei der Frage nach, wie sich der Schulalltag der DDR vom heutigen unterscheidet und welche Veränderungen die deutsche Einheit für die Schulen bedeutete. Die Schüler befragten Lehrkräfte nach ihren Erfahrungen aus dem DDR-Schulalltag. Im Anschluss berichtet eine Zeitzeugin vom lokalen Wartburg-Radio von ihren Erfahrungen im Zuge der deutschen Einheit, die sie als junge Schülerin erlebte. Auch O-Töne von interviewten Passanten in den Straßen Eisenachs, welche die Situation an den Schulen in der DDR und heute vergleichen und bewerten, werden im Beitrag eingebunden. Abschließend reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre heutigen Privilegien im Schulalltag, beispielsweise Meinungsfreiheit und das Konzept des „individuellen Lernenden”. Sie lehnen Fächer wie Wehrkunde ab, wünschen sich allerdings einen etwas praktischer ausgerichteten Unterricht und ein einheitlicheres Schulsystem.

Umsetzung
„MLG-Output“ ist die Jugendredaktion des lokalen Bürgerradios „Wartburg-Radio“ am Martin-Luther-Gymnasium in Eisenach, welche jeden Freitag eine eigens produzierte Sendung ausstrahlt. Aus dieser Zusammenarbeit ist auch der 20-minütige Radiobeitrag, der für den Wettbewerb produziert wurde, entstanden. Der Beitrag lässt hauptsächlich unterschiedliche Zeitzeugen zu Wort kommen und besteht aus zahlreichen Interviews. Des weiteren wird auch mit thematisch gebundener Musik gearbeitet, die an verschiedenen Stellen der Sendung eingespielt wird.

Ausschnitt aus dem Beitrag


 

Ein Tagebuch schreibt Geschichte

In einem Land vor unserer Zeit. Ein Tagebuch schreibt Geschichte

Alter: 14–18 | Format: Tagebuch, Blog, Flyer | Schule: Emil-Petri-Schule – Christliches Montessori Schulzentrum | Arnstadt, Thüringen

Thema
Die Jugendlichen beschäftigen sich in ihrem Beitrag mit Gefühlen von Ost- und Westdeutschen zur Umbruchszeit. Dafür führten sie zahlreiche Zeitzeugengespräche und verarbeiteten diese in selbst geschriebenen Tagebucheinträgen. In ihnen reflektiert die Gruppe, was sich durch die deutsche Einheit für ihre Zeitzeugen in unterschiedlichen Lebensphasen veränderte. Auch sie selbst kommen zu Wort. Die Jugendlichen verdeutlichen, dass der Prozess des Zusammenwachsens noch nicht beendet ist und es in der Verantwortung ihrer Generation liegt, diesen demokratisch mitzugestalten. Das Projekt zeugt von einem hohen Reflektionsniveau und einer außergewöhnlichen Kreativität.

Umsetzung
Die Schülerinnen und Schüler schrieben und gestalteten ein Tagebuch, das sie drucken und binden ließen. Außerdem erstellten sie einen  Blog – die moderne Form des Tagebuchs. Hier stellen sie ihre Zeitzeugen vor und präsentieren Blogbeiträge zur gegenwärtigen Sicht. Das gesamte Projekt wird zudem auf einem Flyer vorgestellt, der in ihrer Schule und Stadt ausgelegt wurde.

Kurzfilm Preisverleihung

 

Projektflyer          Ausschnitt Tagebuch          Blog

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