Die Baseballschläger-Jahre

Die Auswirkungen und Gefahren der Baseballschlägerjahre insbesondere auf Jugendliche am Beispiel des Infocafés Angermünde

Alter: 16 – 18 Jahre | Format: Video | Städtisches Bertolt-Brecht-Gymnasium | München, Bayern

Thema
Das „Infocafé“-Angermünde war zu Beginn der 1990er Jahre Kulturzentrum und Zufluchtsort für nicht-rechte Jugendliche. Die fünf Schülerinnen fragen in ihrem Projekt nach der Bedeutung des Ortes für lokal ansässige Jugendliche und welchen Gefahren der Ort und seine Besucher ausgesetzt waren. Um diese Frage zu beantworten, ordnen sie zunächst die historischen und sozialen Umstände der sogenannten Baseballschlägerjahre ein. Sie erklären, wie es zu der Gründung des Cafés durch linke Jugendliche kam und welchen rechtsextremen Anfeindungen diese ausgesetzt waren. Sie zeichnen die negativen Folgen wie das institutionelle Versagen der Polizei nach und schildern gleichzeitig, welche Unterstützung die Jugendlichen durch Lehrkräfte und Journalist/-innen erhielten. Dabei zeichnen sie nach, wie die Selbstorganisation der linken Jugendlichen zu nachhaltigen zivilgesellschaftlichen Strukturen im Raum Angermünde geführt hat. Sie werfen außerdem einen Blick auf die heutige Situation und Projekte gegen Rechtsextremismus.

Umsetzung
Die Schülerinnen haben ein gut 10-minütiges Erklär-Video aufgenommen. Dabei bedienen sie sich des sogenannten Legetricks. Hierbei wird der aus dem Hintergrund gesprochene Text mit ausgeschnittenen Überschriften, Bildern und Symbolen untermalt. Die Materialien werden von zwei Händen arrangiert und bewegt.

1989/90 Umbruch an unserem Gymnasium

Plötzlich frei?! Die spürbare Umbruchszeit des St. Josef-Gymnasiums in Dingelstädt

Alter: 17–18 | Format: Film |Schule: Gymnasium St. Josef Dingelstädt | Thüringen

Thema
Die Jugendlichen aus Dingelstädt stellten sich die Frage, wie sich die Umbrüche von 1989/90 im Lehrplan und in der Wahrnehmung der Menschen am St. Josef Gymnasium bemerkbar machten. Hierzu interviewten sie den damaligen Direktor der Schule sowie Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, die diese Zeit selbst erlebt haben. Sie gehen zunächst auf das Thema Schule in der DDR ein und widmen sich dann der Entideologisierung des Unterrichts und der Umstrukturierung des Lehrplans nach der deutschen Einheit. Dort greifen sie auch das Thema Sanierung und Restaurierung des Schulgebäudes und den sukzessiven Austausch des Lehrmaterials auf.

Umsetzung
In ihrem 20-minütigen Film hinterlegen sie Ausschnitte aus den Zeitzeugeninterviews gekonnt mit historischem Bildmaterial, das ihnen von den Zeitzeugen selbst und der Schule zur Verfügung gestellt wurde. Einzelne Sinneinheiten werden durch Spielfilmszenen der Schülerinnen und Schüler zusammengebunden, die den Beitrag schön auflockern und kurzweilig machen.

Ausschnitt aus dem Beitrag

Rechtsextremismus in der Wendezeit und heute

Rechtsextremismus in der Wendezeit und heute

Alter: 13 – 17 Jahre | Format: Video | Willi-Graf-Gymnasium | Berlin

Thema
Der Rechtsextremismus in der Transformationszeit und heute ist der Fokus der Schülerinnen und Schüler. Sie fragen sich, welche Auswirkungen die rechtsextremistischen Übergriffe in den 1990er-Jahren sowie 2019 und 2020 haben und wie die betroffenen Menschen heute darüber denken. Um ihre Fragen zu beantworten, beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit den politischen Hintergründen der Transformationszeit und der Ideologie des Rechtsextremismus und stellen ausführlich die Ermordung von Amadeo Antonio 1990, die rassistischen Mobs und Ausschreitungen in Hoyerswerda 1991 und Rostock-Lichtenhagen 1992 sowie die Brandanschläge von Mölln und Solingen dar. Diese Taten werden anhand der Anschläge von Halle 2019 und Hanau 2020 in Bezug zum heutigem Rechtsextremismus gesetzt. Außerdem interviewten sie mit Dr. Karamba Diaby, Eberhard Seidel und Augusto Jone Munjunga drei Zeitzeugen, die tiefgreifende Einblicke in das Thema geben.

 

Umsetzung
Entstanden ist ein 16-minütiges Video, zusammengeschnitten aus drei Interviews sowie eine Reflexion des Gelernten und dem Teilen eigener Erfahrungen in Form selbst gestalteter Plakate.

Lebenslinien – Frauen in der DDR

Lebenslinien – Frauen in der DDR

Alter: 17-18 Jahre | Format: Video | Anton-Bruckner-Gymnasium | Straubing, Bayern

Thema
War die Gleichstellung der Frau in der DDR Illusion oder Realität? Ausgehend von dieser Frage, beschäftigten sich die fünf Schülerinnen mit den Veränderungen, die die deutsche Einheit für ostdeutsche Frauen mit sich brachte. In dem Video lassen sie drei Zeitzeuginnen sprechen. Diese berichten über ihre Jugend in der DDR, die Wahrnehmung des Mauerfalls und die Auswirkungen der Teilung bis heute. Die Zeitzeuginnen berichten außerdem wie sich ihrer Meinung nach das Rollenbild der Frau in der DDR im Vergleich zur heutigen Gesellschaft verändert hat. Die Schülerinnen rahmen die Interviews mit einer historischen Einordnung, insbesondere der politischen Emanzipation der Frau in der DDR und schließen das Video mit einer Reflektion über die neu gewonnenen Erkenntnisse.

Umsetzung
Das Video ist technisch gut und künstlerisch spannend umgesetzt, da die Schülerinnen die Zeitzeuginnen vollumfänglich zu Wort kommen lassen.

Alle glücklich – auch die Schüler?

Die Mauer fällt und alle sind glücklich – auch die Schüler?

Alter: 14–15 | Format: Erklärfilm | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Hat sich das Vertrauensverhältnis zwischen Schülern und Lehrern, aber auch unter Schülern nach der deutschen Einheit verändert? Das wollten die Schülerinnen aus Altenzholz herausfinden und führten sieben Zeitzeugeninterviews. Sie starten mit einer Einordnung des Schulsystems in der DDR. Anders als vermutet, blieben die Klassenverbände nach dem Mauerfall weitestgehend stabil. Allerdings wurden vormals ideologische Fächer wie Staatsbürgerkunde nun eher gesellschaftswissenschaftlich ausgerichtet. Die Kernfächer, wie beispielsweise Mathematik und Biologie, blieben hingegen gleich. Die Schülerinnen stellen überrascht fest, dass die kritische Hinterfragung der ideologischen Position der Lehrer nicht in großer Tiefe erfolgte. Es habe vielmehr einen relativ gleichmäßigen Übergang gegeben.

Umsetzung
Die Schülerinnen erstellten einen knapp 10-minütigen Erklärfilm, der mittels Legetechnik umgesetzt wurde. Der Film ist technisch sehr gut umgesetzt und stellt die Recherche der Jugendlichen kurzweilig und ansprechend dar.

Der Filmbeitrag

Als junger Wessi freiwillig im DDR-Knast

Als junger Wessi freiwillig im DDR-Knast. Die einzigartige Geschichte Daniel Hettwichs, die auch nach der Wende weitreichende Folgen mit sich brachte

Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Video | Gymnasium Schloss Plön | Plön, Schleswig-Holstein

Thema
Was hat einen jungen Mann aus Westdeutschland dazu bewegt, freiwillig in der DDR ins Gefängnis zu gehen? Die drei Schülerinnen führen ein umfangreiches Zeitzeugeninterview mit Daniel Hartwig, der als junger West-Berliner 1987 einen Verkehrsunfall in der DDR verursachte, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Freiwillig trat er daraufhin seine zweijährige Haftstrafe in der DDR an. Die Schülerinnen ermöglichen einen spannenden Einblick in die Gefühlswelt und erlebten Repressalien eines Häftlings in der DDR. Sie schlagen außerdem einen Bogen zum Jungsein, indem sie das Leben von Jugendlichen in der DDR mit ihrem vergleichen. Ihnen gelingt der Abschluss durch einen starken Gegenwartsbezug durch den Verweis auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dieser zeige, dass die sorgenlose Jugend vorbei sei: Die Schülerinnen möchten sich für ein demokratisches Europa einsetzen und dazu beitragen, eine Spaltung zwischen Ost und West zu verhindern.

Umsetzung
Das Video besteht aus einer Präsentation, die mit gesprochenen Erklärungen hinterlegt ist, sowie aus Interviewausschnitten und Zoom-Mitschnitten. Die Schülerinnen werden darin auch selbst sichtbar und reflektieren die Thematik.

 

 

Sehnsucht nach dem Unrechtsstaat

Ostalgie – ein Phänomen wegfallender Sicherheit?

Alter: 18–19 | Format: Textbeitrag und Videomaterial | Schule: Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Hof | Bayern

Thema
Die Schülerinnen und Schüler fragten sich, woher das Phänomen der Ostalgie kommt und wonach sich ostalgische Menschen zurücksehnen. Zu Beginn ihrer Recherche besuchten sie das N’Ostalgie-Museum in Leipzig, wodurch sie einen Eindruck des Phänomens erhielten. Außerdem führten die Jugendlichen Befragungen in der Innenstadt von Hof durch. Im ersten Teil ihrer schriftlichen Arbeit erforschen sie historische und soziale Faktoren für ein Aufkommen von Ostalgie und nehmen eine sozialpsychologische Begriffsbestimmung vor. Im zweiten Teil widmen sie sich dann der Auswertung von 182 Interviewbögen. Ihr Beitrag zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema und einem guten Verständnis für die Durchführung sozialwissenschaftlicher Untersuchungen.

Umsetzung
Entstanden ist eine 28-seitige Seminararbeit, die klar strukturiert ist und die Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit erfüllt. Zusätzlich erstellte die Gruppe einen kurzen Film, der Sequenzen aus der Straßenbefragung in Hof zeigt.

Zum Textbeitrag

Hüben und drüben

Hüben und drüben: Wie Jugendliche den Mauerfall erlebt haben

Alter: 16 Jahre | Format: Video | Schiller-Gymnasium Hof | Hof, Bayern

Thema
Die beiden Schüler gehen in ihrem Projekt der Frage nach, was Jugendliche beim Mauerfall erlebt haben, wie ihr Alltag im geteilten Deutschland aussah und was sich durch die Grenzöffnung für ihr weiteres Leben verändert hat. Sie befragen vier Zeitzeuginnen, die zum Zeitpunkt des Mauerfalls Jugendliche waren und in der Nähe der oberfränkischen Grenze auf Ost- sowie Westseite lebten. Sie ordnen die Zeitzeugenausschnitte immer wieder historisch ein und unterlegen diese mit zeitgenössischen Fotos. Die Ausschnitte der Zeitzeugeninterviews behandeln sehr konkrete und anschauliche Geschichten. Am Ende ihres Filmes stellen sie auch einen kurzen Bezug zur Gegenwart her, denn bei den Zeitzeuginnen handelt es sich entweder um Lehrerinnen oder Mütter aus ihrer Klasse. So stellen sie abschließend fest: „Ohne sie wären wir nicht, wo wir heute sind“.

Umsetzung
Es ist ein sehr professionelles Video entstanden, in dem historisches Bildmaterial, Musik, Voiceover und Interviewsequenzen gekonnt miteinander verknüpft werden.

Grenzübergang Lübeck-Schlutup.

Von der Grenze zur Grenzenlosigkeit

Alter: 13 | Format: Animationsfilm | Schule: Gymnasium Altenholz | Schleswig-Holstein

Thema
Zentraler Angelpunkt der Untersuchung ist der ehemalige Grenzübergang Lübeck-Schlutup. Die Schülerinnen und Schüler wollten wissen, wie sich die Öffnung der innerdeutschen Grenze auf die Stadt Lübeck und den dortigen Grenzübergang Lübeck-Schlutup auswirkte. Dafür sammelten sie Informationen und ergänzten diese mit Perspektiven und Erfahrungen von zwei Zeitzeugen.

Als Erstes legen sie die Sicht des damaligen stellvertretenden Lübecker Bürgermeisters auf die Grenzöffnung 1989 dar. Dieser berichtet, wie der Lübecker Senat auf die veränderte Grenzsituation und die Entwicklungen der Vereinigung reagierte. Im weiteren Verlauf berichten sie vom Besuch der Grenzdokumentationsstätte in Schlutup und geben das Interview mit einem ehemaligen Grenzbeamten auf westdeutscher Seite wieder. Dieser erzählt, wie seine Arbeit an der Grenze aussah. Er beschreibt, wie fröhlich er in der unmittelbaren Zeit nach der Einheit war und wie sich sein Beruf durch den Wegfall der Grenze veränderte. Am Ende resümieren die Schüler, dass beide Zeitzeugen die deutsche Einheit als sehr positiv für Lübeck wahrgenommen haben.

Umsetzung
Die Jugendlichen recherchierten zunächst nötige Informationen zum Schlutuper Grenzübergang und führten im Anschluss zwei Zeitzeugenbefragungen durch. Daraus erarbeiteten sie einen 8-minütigen Animationsfilm, der zunächst Hintergrundinformationen bereitstellt und darauf aufbauend die Perspektiven der Zeitzeugen beleuchtet.

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Kids of Change

Kids of Change: Schule in der Transformationszeit

Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Spielfilm | Berufsbildungszentrum Schleswig | Schleswig, Schleswig-Holstein

Thema
Die Schulklasse geht in ihrem Projekt der Frage nach, wie sich der Alltag von Jugendlichen durch die Umbruchszeit 1989/90 verändert hat. Ihre Rechercheergebnisse halten sie in einem Spielfilm fest. Dieser handelt von einer Rostocker Schulklasse vor und nach 1989. Dabei werden verschiedene Aspekte des DDR-Alltags behandelt, etwa die Möglichkeiten des Urlaubs, die FDJ, Fahnenappelle, aber auch die Situation von unangepassten Jugendlichen, Freizeitgestaltungen, Mode und Musik. Im Jahr 1991 sitzen die Schülerinnen und Schüler wieder zusammen und reflektieren die Veränderungen, die sie in den letzten zwei Jahren durchlebt haben. So ist ihr ehemaliger Klassenlehrer nicht mehr an der Schule tätig und viele Klassenkameradeninnen und Kameraden sind mit ihren Familien in den Westen gegangen. Mit Ankunft der neuen Lehrerin werden positive Aspekte und Schwierigkeiten der deutschen Einheit besprochen. In den letzten Minuten werden O-Töne aus den Zeitzeugengesprächen eingespielt.

Umsetzung
Der knapp 20-minütige Spielfilm der Schulklasse ist mit viel Liebe zum Detail hervorragend umgesetzt. Neben dem Film hat die Klasse zusätzlich eine anschauliche PowerPoint-Präsentation erstellt, in der sie die Informationen aus den Zeitzeugeninterviews aufbereiten und zusammenfassend vergleichen.

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