Alter: 16 Jahre | Format: Audio| Dr. Max Näder Gymnasium Königsee| Königsee, Thüringen
Thema
In einem knapp 20-minütigen Audiobeitrag interviewt die Gruppe die Künstlerin und Zeitzeugin Gabriele Stötzer. Diese berichtet von ihrer Haft im Frauenzuchthaus Hoheneck, vom 04. Dezember 1989, dem Tag der Besetzung der Stasi-Zentrale in Erfurt und dem daraus entstandenen Bürgerkomitee zur Auflösung der Staatssicherheit.
Umsetzung
Der Podcast ist qualitativ hochwertig produziert und mit Musikstücken Ausschnitten aus Stötzers Buch und Einspielern aus der Tagesschau untermalt.
Die Veränderung der deutschen Automobilindustrie durch die Wende
Alter: 17 Jahre | Format: Audio | Katharineum zu Lübeck | Lübeck, Schleswig-Holstein
Thema
Der Podcast der Jugendlichen widmet sich den gravierenden Veränderungen der Automobilindustrie während der Transformationszeit ab 1989. Auch die ambivalente Rolle der Treuhandgesellschaft wird thematisiert. Im Laufe des Podcast sind einige O-Töne von Zeitzeugen aus Ost- und West und deren jeweilige Perspektive auf die Umwälzungen in der Autoindustrie zu hören.
Umsetzung
Der Podcast ist locker gestaltet, gut recherchiert und unterhaltsam zu verfolgen. In weniger als 14 Minuten ergibt sich ein kurzweiliger Überblick über den Konkurrenzdruck der Umbruchszeit in der Automobilbranche.
Wendezeit – die Situation der Frauen in Ost und West
Alter: 17 Jahre | Format: Audio | Katharineum zu Lübeck | Lübeck, Schleswig-Holstein
Thema
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen mit historischem Bild- und Videomaterial illustrierten Podcast. Er beschäftigt sich mit den Veränderungen der Situation von Frauen aus Ost- und Westdeutschland nach 1989/90. Die Jugendlichen erklären anhand von Werbeaufnahmen aus beiden Ländern die grundlegend unterschiedliche Situation der klassischen Hausfrauenrolle (BRD) einerseits sowie der Doppelbelastung von Lohn- und Care-Arbeit in der DDR anderseits. Darauffolgend gehen sie auf die Annäherungsschwierigkeiten der „stiefschwesterlichen“ Frauenbewegungen aus Ost- und Westdeutschland ein und arbeiten die sozialen und wirtschaftlichen Umbrüche heraus, von denen zuallererst die Frauen aus der DDR betroffen waren.
Umsetzung
Die Schülerinnen führten neben der Hintergrundrecherche auch Gespräche mit Zeitzeuginnen und Straßenumfragen durch. Der Podcast ist aufwändig illustriert und technisch gut umgesetzt.
Alter: 17 Jahre | Format: Audio | Katharineum zu Lübeck | Lübeck, Schleswig-Holstein
Thema
Die zwei Schülerinnen haben einen Podcast zum Thema „Wende“ im Eiskunstlauf erstellt. Darin diskutieren sie die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf den Eiskunstlauf, insbesondere für die Sportlerinnen und Sportler aber auch für Trainer wie Ingo Steuer, der als IM für die Stasi tätig war und nach Ende seiner Karriere in der Bundesrepublik das Weltmeisterpaar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy trainierte. Als weitere konkrete Beispiele dienen die Biografien von Katarina Witt und ihrer Trainerin Jutta Müller und welche Auswirkungen die Zusammenlegung der Sportsysteme für sie hatte.
Umsetzung
Die beiden Schülerinnen sprechen den Podcast abwechselnd ein. Der Gegenwartbezug gelingt den Schülerinnen über bis heute bestehende personelle Kontinuitäten im Eiskunstlauf.
In ihrem Podcast zum Thema Bewegung auf dem Arbeitsmarkt befragten die Jugendlichen Zeitzeugen zu ihren persönlichen Umbrüchen im Arbeitsleben nach der Wende. Der erste Teil des Podcast thematisiert die individuellen Perspektiven und Erfahrungen der Zeitzeugen während der Wende. Im zweiten Teil wird eine Brücke in die Gegenwart geschlagen und die gegenwärtige Perspektive der Interviewten in den Blick genommen.
Umsetzung
Im Gespräch reflektieren die Jugendlichen gemeinsamen über die jeweiligen Aussagen der Zeitzeugen. Sie ordnen die individuellen Erfahrungen in größere Zusammenhänge ein und lassen Statistiken und Umfrageergebnisse und aktuelle Entwicklungen einfließen.
Die Schülerin und der Schüler beschäftigen sich in ihrem Podcast mit den Hoffnungen und Erwartungen, welche die Ostdeutschen in die Wiedervereinigung Deutschlands setzten. Beleuchtet wird das Thema durch eine Reflexion von drei Zeitzeugengesprächen. In diesem Zusammenhang werden Themen wie die wiedererlangte Reisefreiheit, die plötzliche Massenarbeitslosigkeit sowie das West-Ost-Lohngefälle angesprochen. Mit Blick auf die große soziale Ungleichheit der Transformations-, aber auch der heutigen Gesellschaft wird ein kritischer Gegenwartsbezug hergestellt.
Umsetzung
Die Jugendlichen befragen die Zeitzeugen aus dem persönlichen Umfeld selbstständig und ordnen in ihrem Podcast das Gesagte auch noch einmal ein.
Alter: 16-18 Jahre | Format: Sonstiges, Film | BBS Rotenburg | Rotenburg, Niedersachsen
Thema
Die Jugendlichen einer 11. Klasse aus Rotenburg beschäftigen sich in ihrem Beitrag mit dem Thema Antiziganismus und setzen sich mit der Frage auseinander, was der Mauerfall und die deutsche Einheit für Sinti und Roma bedeutet haben. Die Umbruchszeiten und damit einhergehende Veränderungen werden insbesondere in den Zeitzeugengesprächen thematisiert. Darin werden verschiedene Perspektiven berücksichtigt und Zeitzeugen aus Ost und West nach ihren Erfahrungen während der Umbruchsjahre befragt.
Umsetzung
Die Jugendlichen erarbeiteten Plakate, einen Flyer, einen kurzen Podcast, führten Interviews und entwarfen ein Quiz. Zusammengeführt wurde alles in einem Workshop zum Thema Antiziganismus für die Parallelklasse. Dokumentiert und zusammengeführt wurden alle Arbeiten der Kleingruppen in einem gemeinsamen Bericht und einem Dokumentationsvideo, in dem verschiedene Jugendliche auch reflektieren, was sie dazugelernt haben.
Thema Der Beitrag nimmt die Erfahrungen von Menschen anderer Herkunftsländer während der Umbruchsjahre 1989 und 2015 in den Blick und setzt so einen spannenden Gegenwartsbezug. Die Mädchen interviewten hierfür einerseits die Eltern einer Mitschülerin und zeichnen die Biografie ihres syrischen Vaters seit 1984 in Deutschland nach. Außerdem beleuchten sie dessen persönliche Wahrnehmung und Einschätzung der Transformationszeit. Diese Erfahrungen setzen sie andererseits in Bezug zur Situation 2015 und den Erfahrungen eines jungen syrisch-palästinensischen Geflüchteten. Die beiden Interviews stellen sie einander gegenüber und ziehen den Schluss, dass die deutsche Einheit als ein positiver Wendepunkt im gesellschaftlichen Zusammenhalt verstanden werden kann, der für alle ehemaligen DDR-Bürger ähnlich viele Chancen und Herausforderungen gebracht hat. Das Jahr 2015 als neuerliches Umbruchsjahr hat indessen das Thema Hautfarbe wieder stärker als Distinktionsmerkmal hervorgehoben. Sie schließen mit dem Appell, dass Diskriminierung in Deutschland keinen Platz haben darf.
Umsetzung Die Zeitzeugeninterviews sind Kernelement des 15-minütigen Podcasts. Die Erzählung der Zeitzeugen wird darüber hinaus immer wieder sachlich eingeordnet. Durch das Einspielen von syrischer Musik zum Verbinden der einzelnen Teile wirkt der Beitrag qualitativ sehr hochwertig.
Thema Was war eigentlich mit dem Fußball in Ostdeutschland? Ausgehend vom Aufstieg des 1. FC Union Berlin im Mai 2019 fragen die Schüler, warum die meisten Vereine der DDR-Oberliga nicht in der Bundesliga vertreten sind. Sie vergleichen die Situation der Vereine im geteilten Deutschland miteinander und zeigen die Lage nach dem Mauerfall auf. Spieler konnten jetzt die Vereine wechseln. Viele westdeutsche Vereine erwarben für wenig Geld zahlreiche ostdeutsche Profispieler. Die Jugendlichen beleuchten, wie nach der deutschen Einheit eine Liga aus zweien wurde und wie zur bis dahin aus 16 Teams bestehenden Bundesliga nur zwei der besten DDR-Teams stießen. Auch die Fusion der Nationalmannschaften haben die Jugendlichen im Blick und verdeutlichen, dass ostdeutsche Vereine zwar abstiegen, aber die starken ostdeutschen Spieler blieben. Die Schüler resümieren, dass den ostdeutschen Fußballvereinen Unrecht zugefügt wurde, inzwischen aber viel getan werde, um diese Fehler wiedergutzumachen. Der 1. FC Union Berlin sei das beste Beispiel dafür, dass der Osten zurückkehre.
Umsetzung Die Jugendlichen haben einen sehr professionellen 20-minütigen Radiobeitrag produziert. Neben ihren eigenen Stimmen sind immer wieder historische Aufnahmen und Musikstücke eingeblendet. Entstanden ist ein Beitrag, der nicht nur Fußballfans Spaß beim Hören bereitet.
Ist die Wende der Grund für die Zunahme an Rechtsextremismus in Deutschland?
Alter: 15 | Format: Podcast | Schule: Paul-Natorp-Gymnasium | Berlin
Thema Der Podcast der Schülerinnen behandelt die Frage, ob die deutsche Einheit die Ursache für einen Anstieg rechtsextremer Gewalt in Deutschland ist. In ihrem Beitrag betrachten die Jugendlichen zunächst die Entwicklung der rechten Szene in der DDR und fragen, warum diese Szene für junge Menschen in Ostdeutschland attraktiv gewesen sein könnte. Sie nennen eine Unzufriedenheit mit dem dortigen Leben und dem Staat als einen möglichen Grund. Die Schülerinnen richten bei ihren Betrachtungen auch immer wieder vergleichende Blicke nach Westdeutschland.
Die deutsche Einheit habe eine Identitätsfrage ausgelöst. Rechte aus Ost und West hätten sich teilweise vereinigt und gegen die in den 1990er-Jahren vermehrt nach Deutschland kommenden Flüchtlinge gehetzt. Die Podcastsprecherinnen gehen auf verschiedene rechte Ausschreitungen in dieser Zeit ein. Abschließend konstatieren sie, dass es viele Parallelen zwischen den 1990er-Jahren und der Gegenwart (seit 2015) gäbe. Damals wie heute wären zahlreiche Flüchtlinge nach Deutschland gekommen und rechte Parteien erstarkt. Sie kommen zu dem Schluss, dass der Rechtsextremismus nicht durch die deutsche Einheit entstanden sei, diese aber der Grund für eine Zunahme rechter Gewalt gewesen sei. Die Schülerinnen schließen ihren Podcast mit dem Aufruf, nicht nur an die Täter, sondern auch an die Opfer rechter Gewalt zu erinnern.
Umsetzung Die Schülerinnen haben einen 17-minütigen Podcast aufgenommen, der in Dialogform aufgebaut ist und ein spannendes Gespräch darstellt. Dabei reflektieren die Jugendlichen ihre eigenen Positionen immer wieder.
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