Thema Zentraler Angelpunkt der Untersuchung ist der ehemalige Grenzübergang Lübeck-Schlutup. Die Schülerinnen und Schüler wollten wissen, wie sich die Öffnung der innerdeutschen Grenze auf die Stadt Lübeck und den dortigen Grenzübergang Lübeck-Schlutup auswirkte. Dafür sammelten sie Informationen und ergänzten diese mit Perspektiven und Erfahrungen von zwei Zeitzeugen.
Als Erstes legen sie die Sicht des damaligen stellvertretenden Lübecker Bürgermeisters auf die Grenzöffnung 1989 dar. Dieser berichtet, wie der Lübecker Senat auf die veränderte Grenzsituation und die Entwicklungen der Vereinigung reagierte. Im weiteren Verlauf berichten sie vom Besuch der Grenzdokumentationsstätte in Schlutup und geben das Interview mit einem ehemaligen Grenzbeamten auf westdeutscher Seite wieder. Dieser erzählt, wie seine Arbeit an der Grenze aussah. Er beschreibt, wie fröhlich er in der unmittelbaren Zeit nach der Einheit war und wie sich sein Beruf durch den Wegfall der Grenze veränderte. Am Ende resümieren die Schüler, dass beide Zeitzeugen die deutsche Einheit als sehr positiv für Lübeck wahrgenommen haben.
Umsetzung Die Jugendlichen recherchierten zunächst nötige Informationen zum Schlutuper Grenzübergang und führten im Anschluss zwei Zeitzeugenbefragungen durch. Daraus erarbeiteten sie einen 8-minütigen Animationsfilm, der zunächst Hintergrundinformationen bereitstellt und darauf aufbauend die Perspektiven der Zeitzeugen beleuchtet.
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Alter: 16 – 17 Jahre | Format: Spielfilm | Berufsbildungszentrum Schleswig | Schleswig, Schleswig-Holstein
Thema
Die Schulklasse geht in ihrem Projekt der Frage nach, wie sich der Alltag von Jugendlichen durch die Umbruchszeit 1989/90 verändert hat. Ihre Rechercheergebnisse halten sie in einem Spielfilm fest. Dieser handelt von einer Rostocker Schulklasse vor und nach 1989. Dabei werden verschiedene Aspekte des DDR-Alltags behandelt, etwa die Möglichkeiten des Urlaubs, die FDJ, Fahnenappelle, aber auch die Situation von unangepassten Jugendlichen, Freizeitgestaltungen, Mode und Musik. Im Jahr 1991 sitzen die Schülerinnen und Schüler wieder zusammen und reflektieren die Veränderungen, die sie in den letzten zwei Jahren durchlebt haben. So ist ihr ehemaliger Klassenlehrer nicht mehr an der Schule tätig und viele Klassenkameradeninnen und Kameraden sind mit ihren Familien in den Westen gegangen. Mit Ankunft der neuen Lehrerin werden positive Aspekte und Schwierigkeiten der deutschen Einheit besprochen. In den letzten Minuten werden O-Töne aus den Zeitzeugengesprächen eingespielt.
Umsetzung
Der knapp 20-minütige Spielfilm der Schulklasse ist mit viel Liebe zum Detail hervorragend umgesetzt. Neben dem Film hat die Klasse zusätzlich eine anschauliche PowerPoint-Präsentation erstellt, in der sie die Informationen aus den Zeitzeugeninterviews aufbereiten und zusammenfassend vergleichen.
Thema Die Schüler hinterfragen in ihrer Arbeit kritisch das Vorgehen der Treuhand in Bischofferode. Dafür untersuchten sie die Übernahme des Kaliwerks „Thomas Müntzer” in Bischofferode durch die Kali & Salz AG Kassel, welche durch die Treuhandgesellschaft organisiert wurde. Im Zuge dieser Fusion wurde das thüringische Werk zum Ende des Jahres 1993 geschlossen. Dies führte zu heftigen Protesten der Mitarbeiter, die eine große Medienaufmerksamkeit auslösten. Durch Recherchen im Internet und in Büchern sowie durch vier durchgeführte Interviews kommen die Schüler zu dem Ergebnis, dass das Kaliwerk in Bischofferode trotz guter technischer Ausstattung geschlossen wurde. Grund dafür seien die niedrigen Salzpreise zu Beginn der 1990er-Jahre gewesen. Die heutige K&S AG Kassel habe durch die Fusion einen Konkurrenten ausschalten können und deshalb das Werk übernommen. Im Zuge dessen verdiente sie an Treuhandsubventionen und konnte so ihr Geschäft aufrechterhalten. Die Jugendlichen diskutieren in ihrem Beitrag auch, wie die damalige mediale Verarbeitung der Proteste die Bilder des „Besserwessis“ und „Jammerossis“ festigte und bis heute eine wichtige Rolle dafür spielen könnte, dass sich ostdeutsche Bürger als „zweitklassig“ fühlen.
Umsetzung Entstanden ist eine sehr ausführliche, über 30-seitige Textarbeit, die aufwendig recherchiert wurde und viele kritische Fragen zu dem Sachverhalt stellt.
Alter: 13-15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein
Thema Die zwei Geschwister aus Altenholz haben einen Dokumentationsfilm erstellt und sind dafür eigens nach Berlin gereist. An historisch bedeutsamen Orten fassen die Schüler/-innen die historischen Hintergründe der deutschen Teilung und der Friedlichen Revolution zusammen. Danach berichtet eine Zeitzeugin von ihrer Jugend im DDR-Grenzgebiet sowie der persönlichen Bedeutung des Mauerfalls für Sie. Sie erzählt von Veränderungen im Schulalltag und der Unsicherheit der Zukunftsaussichten für Jugendliche während der Transformationszeit. Zum Schluss resümiert die Schülerin: „Jungsein in Umbruchzeiten bleibt schwer“. Man habe zwar viele neue Perspektiven und Chancen gehabt, aber auch eine große Unsicherheit und Angst vor dem Scheitern.
Umsetzung Das eingereichte Video ist mit großem Aufwand produziert technisch gut umgesetzt worden. Die Aufnahmen entstanden an verschiedenen Orten in Berlin und werden durch historische Aufnahmen, Bilder und Musik ergänzt.
Thema Die Gruppe fragte sich, ob es einen typischen „DDR-Geruch“ gibt und wie er sich nach der Einheit verändert hat. In ihren Recherchen stießen die Schülerinnen auf das Desinfektionsmittel „Wofasept“, ein Ostprodukt mit unverwechselbarem Geruch, welches es auch heute noch zu kaufen gibt. Sie gehen der Geschichte des Produkts und dem Thema „Geruch, Geruchssinn“ nach und wählten damit ein sehr individuelles und spannendes Thema. Mithilfe einer Umfrage in Wismar wollte die Gruppe herausfinden, wie viele Menschen sich noch an die Gerüche der DDR erinnern. Der Großteil der Befragten hat Wofasept als „den Geruch der DDR“ in Erinnerung. Bei der Umfrage stellen die Schülerinnen fest, dass die befragten ehemaligen DDR-Bürger den Wofasept-Geruch als positiv, neutral und angenehm beschreiben. Die befragten Bürger der Bundesrepublik Deutschland hingegen empfinden ihn eher als negativ, bestialisch und muffig.
Umsetzung Auf der eigens gestalteten Webseite präsentieren die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Umfrage und ein Zeitzeugeninterview. Sie veröffentlichen darüber hinaus auch ein Interview mit einem Zeitzeugen, den sie zu dem Desinfektionsmittel mit Wiedererkennungswert befragt haben. Die unterschiedliche Wahrnehmung des Wofasept-Geruchs von Ost- und Westdeutschen führen sie übrigens auf andere Erfahrungen zurück, die diese mit dem Desinfektionsmittel machten.
Thema Ausgehend vom berühmten Zitat Helmut Kohls fragen die Jugendlichen, ob die deutsche Einheit blühende Landschaften hervorgebracht hat. Sie trugen dafür verschiedene Aspekte von positivem und negativem Wandel in der Umbruchszeit zusammen. So thematisieren sie beispielsweise im Bereich Wirtschaft die enormen finanziellen Herausforderungen zum Infrastrukturaufbau und die fortbestehenden Transferzahlungen an den Osten, die laut der Jugendlichen auch weiterhin notwendig seien. Der Bereich Ökologie nimmt insbesondere die großen Fortschritte beim Schutz von Luft, Wasser sowie Boden in den Blick. Das Themenfeld Soziales stellt Aspekte von Sicherheit, Lebensstandard und Selbstbestimmung ebenso vor, wie das Problem der Arbeitslosigkeit und das Gefühl „Bürger zweiter Klasse“ zu sein.
Umsetzung Die Klasse hat eine Plakatausstellung erstellt, die im Schulgebäude präsentiert wurde. Diese beleuchtet mehreren Facetten, wobei jeweils ein Plakat einem Schwerpunkt gewidmet ist. Es geht um Veränderungen in der Kultur, Politik, Wirtschaft, Ökologie und im Sozialen. Das Ergebnis ist eine anschauliche Ausstellung, die auch anderen Klassen der Schule einen guten Einblick in die Umbrüche der Transformationszeit bietet.
Thema Die Schülerinnen untersuchten, wie die ersten Schritte zur parlamentarischen Demokratie im Jahr 1990 im neuen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gelangen und beschäftigten sich mit der Konstituierung des Landtags in der Landeshauptstadt Schwerin. Dafür rekapitulieren sie in ihrer erstellten Zeitschrift zunächst die Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns von 1945 bis in die Gegenwart. Weitere Abschnitte behandeln die Vorbereitung der konstituierenden Sitzung 1990 sowie die Sitzung selbst. Hierbei kommen verschiedenste Zeitzeugen zu Wort, sowohl Abgeordnete als auch Mitarbeiter und Sekretäre. Durch zeitgenössische Presseberichte werden die Darstellungen ergänzt. Die von den Jugendlichen erarbeitete Zeitschrift dokumentiert die konstituierende Sitzung des Landtags sehr detailliert und gekonnt und schafft somit einen spannenden Einblick in diese Umbruchszeit.
Umsetzung Um ihre Fragestellung zu beantworten, sammelten die Schülerinnen eine beachtliche Menge an Material. Sie kontaktierten 25 Zeitzeugen, von denen viele auf ihre Interviewfragen schriftlich antworteten. Außerdem besuchten sie den Landtag in Schwerin. Dort sprachen sie mit der stellvertretenden Direktorin des Landtages sowie der stellvertretenden Leiterin des damaligen Aufbaustabs. Aus ihren umfangreichen Recherchen ist eine 30-seitige Zeitschrift entstanden.
Thema Mit der Schwerpunktsetzung auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis in der Umbruchszeit widmet sich der Beitrag einem noch recht unerforschten Thema, wie zahlreiche angefragte Experten bei der Recherche bestätigten. Der Schüler befragte die Zeitzeugen zur Schulsituation in der DDR, bei der Grenzöffnung und in der anschließenden Umbruchszeit und ordnet ihre Aussagen immer wieder ein. Am Ende resümiert er, dass das Lehrer-Schüler-Verhältnis in der DDR sehr hierarchisch war und man sich – Ausnahmen eingeschlossen – nicht vertrauensvoll mit Problemen an die Lehrer hätte wenden können. In der Umbruchszeit hätte es dann teilweise anarchische Situationen in den Schulen gegeben. Aus Sicht der befragten damaligen Schüler lief die Schule insgesamt aber meist einfach weiter, die Umbrüche seien im familiären Umfeld als gravierender empfunden worden.
Umsetzung Zum Wettbewerb eingereicht wurde ein ausführliches Drehbuch für einen Erklärfilm. Es stellt die Grundlage dar für die Inszenierung der vier geführten Zeitzeugengespräche. Zudem zeugt es von einem sehr hohen Arbeitsaufwand und einer intensiven Durchdringung des Themas.
Der Sandmann im politischen Spannungsfeld: Wie eine Kinderserie den Untergang eines Staates überlebte!
Alter: 14 – 15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein
Thema Die vier Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Geschichte des West- und Ost-Sandmännchens und gingen der Fragestellung nach, warum das Ost-Sandmännchen noch heute als Kultfigur über die Fernsehbildschirme der Bundesrepublik flimmert. Sie zeichnen die Geschichte der beiden Sandmännchen seit deren Entstehung 1959 nach, die sie immer wieder in Originalsequenzen des Sandmännchens und von Pittiplatsch, Schnatterinchen und dem Hund Moppi einbetten. Zwei Zeitzeugen und Expert/ -innen geben in Mitschnitten Auskunft zur historischen Bedeutung des Sandmännchens. Ein zentrales Thema neben der Geschichte und allgemeinen Bedeutung des Sandmännchens während des Umbruchs ist die vermeintlich geplante Absetzung des Ost-Sandmännchens 1991, die zu einer politisch aufgeladenen Debatte und öffentlicher Entrüstung führte.
Umsetzung Die Umsetzung des Videos ist sehr gut gelungen und strukturiert. Bild- und Tonqualität sind einwandfrei. Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Präsentation lebhaft durch den Wechsel von Originalszenen, Interviewausschnitten und eigenen Einspielern.
Alter: 15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein
Thema Die Schüler setzten sich mit dem Brandanschlag von Mölln 1992 in Form eines Erklärfilms auseinander. Zu Beginn erläutern sie die Geschehnisse der Tatnacht und führen ein Interview mit dem Zeitzeugen Ibrahim Arslan, der den Brandanschlag als Siebenjähriger überlebte. Außerdem beschäftigten sie sich mit der Reaktion der Mehrheitsgesellschaft auf den Anschlag sowie dessen juristische und polizeiliche Aufarbeitung. Die drei Schüler reflektieren, inwiefern die Wiedervereinigung ein Grund für den Anstieg rechter Gewalt in den 1990er-Jahren war und welche Rolle die Wiedervereinigung auch in Bezug auf den Brandanschlag von Mölln spielte.
Umsetzung Das Video ist gut strukturiert und orientiert an sich an den Leitfragen. Die Mitschnitte vom Zeitzeugengespräch wechseln sich mit Einspielern ab, in denen die Schüler Einordnungen vornehmen und die Geschehnisse reflektieren.
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