Fürs Leben gelernt?

Fürs Leben gelernt? Schulalltag in der DDR kurz vor der Wende

Alter: 16 – 17 Jahre / Format: Website mit Video / Gymnasium Michelstadt / Michelstadt, Hessen

Thema
Die drei Schüler beschäftigen sich auf ihrer Website und in ihrem Video mit dem Schulsystem der DDR und dessen Wandel. Sie fragen, wie sich der Schulalltag gestaltete und wie damalige Jugendliche durch ihre Schulzeit geprägt wurden. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der DDR, aber sie gehen auch auf die Zeit der deutschen Einheit und auf die Gegenwart ein. Dafür befragen sie mehrere Zeitzeugen zu ihrem Schulalltag in der DDR sowie zu ihrem Freizeitverhalten. Darüber hinaus geht es auch um den Einfluss der Stasi auf das Leben der Jugendlichen. Die Aussagen der Zeitzeugen werden immer wieder durch historische Hintergründe und Begriffserklärungen ergänzt. Am Ende vergleichen sie die Schulsysteme von damals und heute.

Umsetzung
Die drei Schüler haben eine technisch sehr ausgefeilte Website mit dem Titel „breakingtimes“ erstellt. Hauptbestandteil der Website ist ein Video, das die Zeitzeugenbefragungen mit historischen Hintergründen verknüpft. Um weitere historische Einordnungen und Erläuterungen geben zu können, haben die Jugendlichen auf der Website zusätzliche Informationen, beispielsweise zu den Zeitzeugen oder historischen Hintergründen, bereitgestellt.

Hier geht es zu Website und Projektvideo.

Leben mit Behinderung

Leben mit Behinderung zu Zeiten der DDR

Alter: 17 Jahre | Format: Video | Harkenberg Gesamtschule | Hörstel, Nordrhein-Westfalen

Thema
Die vier Schüler beschäftigen sich in ihrem Projekt mit der Situation von Menschen mit körperlichen Behinderungen in der DDR. Sie betrachten die Zeit vor 1989 und nach der Wiedervereinigung und fragen, inwiefern sich das Leben von Blinden und Sehbehinderten vor und nach 1989 verändert hat. Die Schüler thematisieren den staatlich-ideologischen Blick auf Menschen mit Behinderung und zeigen auf, wie sich ihr Alltag, das Arbeiten und der Schulbesuch gestalteten. Dazu haben sie eine Zeitzeugin interviewt und ihr Leben als blinde Person in der DDR dargestellt.

Umsetzung
Die Schüler haben ein gut 20-minütiges und informatives Video erstellt. Sie kombinieren verschiedene Techniken der Videoerstellung wie eine Präsentation, ein Erklärvideo und O-Töne.

Der Sandmann im politischen Spannungsfeld

Der Sandmann im politischen Spannungsfeld: Wie eine Kinderserie den Untergang eines Staates überlebte!

Alter: 14 – 15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein

Thema
Die vier Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Geschichte des West- und Ost-Sandmännchens und gingen der Fragestellung nach, warum das Ost-Sandmännchen noch heute als Kultfigur über die Fernsehbildschirme der Bundesrepublik flimmert. Sie zeichnen die Geschichte der beiden Sandmännchen seit deren Entstehung 1959 nach, die sie immer wieder in Originalsequenzen des Sandmännchens und von Pittiplatsch, Schnatterinchen und dem Hund Moppi einbetten. Zwei Zeitzeugen und Expert/ -innen geben in Mitschnitten Auskunft zur historischen Bedeutung des Sandmännchens. Ein zentrales Thema neben der Geschichte und allgemeinen Bedeutung des Sandmännchens während des Umbruchs ist die vermeintlich geplante Absetzung des Ost-Sandmännchens 1991, die zu einer politisch aufgeladenen Debatte und öffentlicher Entrüstung führte.

Umsetzung
Die Umsetzung des Videos ist sehr gut gelungen und strukturiert. Bild- und Tonqualität sind einwandfrei. Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Präsentation lebhaft durch den Wechsel von Originalszenen, Interviewausschnitten und eigenen Einspielern.

Brandanschlag von Mölln

Brandanschlag von Mölln – ein Produkt der Wende?

Alter: 15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein

Thema
Die Schüler setzten sich mit dem Brandanschlag von Mölln 1992 in Form eines Erklärfilms auseinander. Zu Beginn erläutern sie die Geschehnisse der Tatnacht und führen ein Interview mit dem Zeitzeugen Ibrahim Arslan, der den Brandanschlag als Siebenjähriger überlebte. Außerdem beschäftigten sie sich mit der Reaktion der Mehrheitsgesellschaft auf den Anschlag sowie dessen juristische und polizeiliche Aufarbeitung. Die drei Schüler reflektieren, inwiefern die Wiedervereinigung ein Grund für den Anstieg rechter Gewalt in den 1990er-Jahren war und welche Rolle die Wiedervereinigung auch in Bezug auf den Brandanschlag von Mölln spielte.

Umsetzung
Das Video ist gut strukturiert und orientiert an sich an den Leitfragen. Die Mitschnitte vom Zeitzeugengespräch wechseln sich mit Einspielern ab, in denen die Schüler Einordnungen vornehmen und die Geschehnisse reflektieren.

Feminismus: Die junge Frau im Umbruch

Feminismus: Die junge Frau im Umbruch

Alter: 14 – 15 Jahre | Format: Video | Gymnasium Altenholz | Altenholz, Schleswig-Holstein

Thema
Inwiefern haben die Umbruchszeiten den Feminismus und die Rolle der jungen Frau verändert? Dieser Leitfrage gehen die drei Schülerinnen aus Altenholz in ihrem Film nach. Dabei vergleichen sie die unterschiedlichen Rollenbilder in der Bundesrepublik mit denen der DDR und fragen, wie sich diese in den Umbruchszeiten verändert haben. Die Schülerinnen ordnen Feminismus und die politische Emanzipation der Frauen in der DDR ein und machen auf die Divergenz von Wahrnehmung und Wirklichkeit aufmerksam. Das Rollenbild der DDR-Frauen wird im Film mit dem traditionellen Rollenbild in der Bundesrepublik verglichen, bevor auf die Zeit des Mauerfalls eingegangen wird. Die Schülerinnen erläutern, dass sich nach dem Mauerfall viel für Frauen änderte, vor allem in Ostdeutschland.

Umsetzung
Es ist interessantes und technisch einwandfreies Video entstanden, in dem Tonausschnitte aus dem Zeitzeugengespräch, historisches Bildmaterial sowie Videoaufnahmen der drei Schülerinnen selbst kombiniert werden.

Frau Berger und die BStU

Alter: 14 | Format: Erklärfilm | Schule: Realschule der Stadt Frechen| Nordrhein-Westfalen

Thema
Das Projekt beschäftigt sich mit dem Ministerium für Staatssicherheit und der Behörde des Beauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Anhand des Beispiels ihrer aus der DDR stammenden Schulsekretärin Frau Berger (Name geändert) fragen die Jugendlichen, was es bedeutet, von der Stasi beobachtet worden zu sein. Sie führten ein Zeitzeugengespräch mit Frau Berger und wollten erforschen, wo sie herausfinden kann, ob es Akten über sie gibt und wo diese heute aufbewahrt werden. Dabei stellen sie fest, dass viele Akten von der Stasi zerstört wurden. Sie legen dar, dass auch heute noch zahlreiche Dokumente nicht wieder zusammengesetzt wurden und fordern die Bereitstellung von Geldern für den Wiedereinsatz von Maschinen, die zerstörte Akten zusammensetzen. Sie weisen darauf hin, dass die Akten von Frau Berger vielleicht auch zerstört wurden. Menschen wie Frau Berger hätten aber ein Recht darauf zu erfahren, ob ihnen Unrecht angetan wurde. Sie resümieren: „Denn nur mit Aufarbeitung ist Versöhnung möglich“.

Umsetzung
Die Gruppe produzierte einen 5-minütigen Erklärfilm, in dem sie anschaulich mit selbst hergestellten Zeichnungen und Legetechnik die Thematik erläutert. Den Film in voller Länge gibt es unter Format-Inspirationen zu sehen!

Kurzfilm Preisverleihung

 

Zum kompletten Film

Auf dem Papier vereint…

…entzweit im Leben?

Alter: 17 | Format: Film | Schule: Evangelisches Gymnasium Nordhorn | Niedersachsen

Thema
Ausschlaggebend für den Beitrag war ein Schulbesuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Dort beschwerte sich ein Besucher über die Unkonzentriertheit und den Lärm der Schüler – das warf bei den Jugendlichen die Frage nach der Bedeutsamkeit des Themas auf. In der Folge entschieden sie sich, Interviews mit ihren Eltern zu deren Erfahrungen rund um die Umbruchszeit zu führen. Mit Bezug zur Theorie des kulturellen Gedächtnisses befragten die drei Schüler ihre Eltern zu deren Perspektiven auf die Teilung in Jugendjahren, zur Wahrnehmung des Mauerfalls und zu ihrer heutigen Sicht auf die deutsche Einheit. Dabei sind ganz unterschiedliche Perspektiven auf die letzten 30 Jahre herausgekommen.

Umsetzung
Die Schüler haben einen knapp 20-minütigen Film erstellt. In ihm sind Ausschnitte aus den Interviews mit ihren Eltern und Archivmaterial zu sehen. Die Schüler kommen aber auch immer wieder selbst zu Wort und reflektieren die Antworten ihrer Eltern sehr intensiv. Sie kommen zu dem Schluss, dass wir uns auch gegenwärtig noch in einer Zeit des Umbruchs befinden und es wichtig ist, die Vernetzung zwischen Ost und West weiter zu vergrößern. Am Ende ihres Films geben die Jugendlichen ganz konkrete Vorschläge, wie dies funktionieren könnte – beispielsweise durch innerdeutsche Austauschprogramme am Tag der Deutschen Einheit oder Studienfahrten mit Zeitzeugengesprächen.

Kurzfilm Preisverleihung

Geteilte Einheit

Alter: 16 | Format: Film | Schule: Friedrichsgymnasium Kassel | Hessen

Thema
Wie sieht es 30 Jahre nach der deutschen Einheit aus? Ist das Zusammenwachsen von Ost und West geglückt oder gibt es noch immer große Unterschiede? Ausgehend vom „Platz der Deutschen Einheit“ in Kassel und ihrem eigenen, unvollständigen Wissenstand zu diesem Themenfeld nähern sich die Jugendlichen einer aktuellen Einordnung dieser Fragen. Dafür gestalteten sie eine Online-Umfrage, befragten Mitschüler zum Thema und besuchten das Grenzmuseum Schifflersgrund an der thüringisch-hessischen Grenze. Außerdem führten sie vier Zeitzeugeninterviews, unter anderem mit dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Kassel – Hans Eichel. Die Jugendlichen reflektieren den Nutzen der Arbeit für sich selbst und resümieren, dass es sehr wichtig sei, aus der Geschichte Lehren für die Gegenwart zu ziehen. Die Abgrenzung in Form einer Mauer, so die Jugendlichen, „kann niemals eine Lösung sein“.

Umsetzung
Entstanden ist ein professioneller 20-minütiger Dokumentationsfilm. Die Schüler sind darin selbst sichtbar, ordnen das Thema in den historischen Hintergrund ein und präsentieren Ausschnitte aus ihren Zeitzeugeninterviews. Durch ein durchdachtes Drehbuch und thematisch passende Schnittbilder entsteht ein in sich geschlossenes Gesamtbild.

Kurzfilm Preisverleihung

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